Habeck attackiert Union
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um mögliche Koalitionen nach der Bundestagswahl hat Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) die Union scharf attackiert.
Wenn die CDU in Sachsen die Grünen - unwidersprochen von Parteichef
Friedrich Merz - "zum Hauptgegner erklärt und in ihrer Kampagne die
Grünen mit einem Rasenmäher stutzen will, während zeitgleich die AfD
eine andere, freiheitsverachtende Republik schaffen will, dann sind da
die Maßstäbe doch arg durcheinander geraten", sagte der
Wirtschaftsminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es herrsche
eine Debattenkultur, in der "viel auf Missgunst" ausgelegt sei. "Das ist
kaum auszuhalten."
Habeck kritisierte auch die Haltung von CDU
und CSU bei der Energiewende. "Die größte Gefahr für die Förderung von
Wärmepumpen ist die Union, die alles abwickeln wird", sagte er. Die
staatliche Unterstützung für den Einbau von Wärmepumpen sei "sicher, so
lange ich Minister bin", fügte er hinzu.
Zugleich relativierte
Habeck den Satz von Grünen-Chef Omid Nouripour, wonach die Ampel eine
"Übergangsregierung" sei. Nouripour habe "über die Zeit nach Ende der
Merkel-Ära gesprochen", sagte der Vizekanzler. "Nach 16 Jahren befindet
sich Deutschland in einem Übergang: Die Ära Merkel ist zu Ende gegangen,
aber die neue Ära ist noch nicht da." Die Ampel müsse jetzt die
unterlassenen Entscheidungen der Merkel-Zeit nachholen.
"Damit
sind wir wirklich weit gekommen. Aber die Krisen haben sich zugespitzt",
so Habeck. "Menschen spüren die Folgen der Inflation, die
Verunsicherung ist groß, der weitere Reformbedarf auch. Und wir müssen
Deutschlands geopolitische Rolle in Europa und der Welt definieren und
füllen." Dafür werde man "für eine nächste Legislaturperiode für die
politischen Mehrheiten werben müssen". Auf die Nachfrage, ob es noch
eine Ampel-Ära werden könne, sagte Habeck: "Niemand kann sagen, wie der
politische Zieleinlauf im September 2025 sein wird."
Der
Vizekanzler warnte vor einem vorzeitigen Ende der Ampelkoalition. "Ein
leichtfertiges Spielen mit Neuwahl verbietet sich. Nicht umsonst steht
im Grundgesetz, dass ein Bundestag für vier Jahre gewählt wird", so
Habeck. "Wir können und sollten tun, was die Menschen zurecht von uns
erwarten: Unseren Job machen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur