Altmaier stellt Industrie Hilfen für Produktionsumstellungen auf Schutzmasken in Aussicht
Archivmeldung vom 01.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat staatliche Hilfen für Unternehmen angekündigt, die derzeit auf die Produktion von Atem-Schutzmasken umstellen.
"Ich wünsche mir, dass nicht nur unser Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen ausreichend ausgestattet ist, sondern dass geeignete Schutzmasken auch allen Bürgern, die es möchten, bei ihrer Arbeit oder beim Einkaufen zur Verfügung stehen", sagte Altmaier der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Dabei dürfen wir uns nicht nur auf Lieferungen aus anderen Ländern verlassen", sagte er.
"Deshalb helfen wir bei Produktionsumstellungen unserer heimischen Industrie und nehmen dafür auch Geld in die Hand", erklärte der Minister. "Die Bundesregierung hilft, wo es geht", betonte Altmaier. Der Krisenstab unter Leitung des Gesundheits- und des Innenministers koordiniere den Prozess. "Sie beschaffen die Masken national und international. Wir steuern Listen von Unternehmen zu, die uns hierzu ihre Unterstützung angeboten haben", sagte Altmaier.
Altmaier: "Wir stellen rund 750 Milliarden Euro zur Verfügung"
Der Konjunktureinbruch durch die Corona-Krise wird nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) etwas tiefer sein als in der Finanzkrise 2009.
"Ich halte einen Überbietungswettbewerb mit schlechten Prognosen nicht für sinnvoll. Im Augenblick gehen die meisten Prognosen davon aus, dass der Wachstumseinbruch etwas schwerer sein wird als in der Finanzkrise", sagte Altmaier der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Wir stecken jetzt schon viel mehr Geld in die Wirtschaft als während der Finanzkrise", sagte Altmaier. "Allein mit Nachtragshaushalt und Wirtschaftsstabilisierungsfonds stellen wir rund 750 Milliarden zur Verfügung", so der Minister.
"Notwendige Maßnahmen dürfen nicht am Geld scheitern", betonte er. "Die Einschnitte werden in den Monaten März, April, Mai sehr deutlich spürbar sein", sagte Altmaier. "Im zweiten Halbjahr haben wir immer noch die Chance für Aufhol- und Nachholeffekte", erklärte er. Das sei aber noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. "Denn die Corona-Krise trifft zum Beispiel die USA, einen unserer wichtigsten Handelspartner, viel stärker als bisher angenommen", sagte der Minister. "Es ist klar, dass wir die Konjunktur nach der Krise mit einem großen Programm ankurbeln müssen", sagte Altmaier. "Das werden aber nicht klassische Konjunkturprogramme mit Strohfeuern sein, sondern kluge strukturelle Anreize für Investitionen und Innovationen", sagte der CDU-Politiker.
Altmaier kündigt weitere Verbesserungen bei KfW-Krisenkrediten an
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat weitere Verbesserungen für Mittelständler bei der Vergabe von KfW-Förderkrediten in der Corona-Krise angekündigt.
"Ich werde in meiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der KfW vorschlagen, die Laufzeiten für Förderkredite während der Corona-Krise deutlich zu verlängern", sagte Altmaier der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Auch besprechen wir weitere Verbesserungen bei den Krediten, gerade für Mittelständler, aktuell mit der EU-Kommission", bestätigte der Minister. "Gleichzeitig helfen wir unseren Start-ups und jungen Technologieunternehmen mit einem Zwei-Milliarden-Soforthilfeprogramm", sagte Altmaier. "Innovative Firmen sollen weiter unser Land voranbringen können, ohne abwandern zu müssen. Auch dieses Programm lag mir sehr am Herzen", sagte der CDU-Politiker.
"Wo Not herrscht und sich kleinere Lücken ergeben, werden wir schnell nachjustieren", versicherte Altmaier mit Blick auf Unternehmen mit elf bis 249 Mitarbeitern, die keine direkten staatlichen Zuschüsse beantragen können. Viele Unternehmen hatten moniert, dass KfW-Kredite bereits nach fünf Jahren zurückgezahlt werden müssen. Das überfordert viele Firmen. Zudem sind KfW-Kredite bislang nur zu 90 Prozent vom Staat abgesichert. Am heutigen Mittwoch kommt der KfW-Verwaltungsrat zusammen.
Quelle: Rheinische Post (ots)