Mazyek: Auch Muslime Opfer des Terrors
Archivmeldung vom 16.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sieht nach der Anschlagsserie in Paris auch Muslime als Opfer des Terrors. Terroristen missbrauchten den Koran, um Macht und Gewalt auszuüben, sagte er im "Deutschlandfunk".
Ihr Krieg richte sich gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam. Der größte Feind der Terroristen sei die Willkommenskultur, betonte Mazyek. Sie müsse daher weiter aufrecht erhalten werden.
Den Familiennachzug zu stoppen hält Mazyek für das falsche Signal: Die Integration junger Männer werde viel einfacher sein, wenn Familien nachzögen.
Zugleich sprach Mazyek für eine eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Ein System implodiere, wenn man zu viele Menschen aufnehme.
Zentralrat der Muslime: Flüchtlinge tragen nicht den Terror in sich
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat vor einer Vermischung der Debatte über die Folgen des Terrors von Paris und der Flüchtlingskrise gewarnt: "Diese Menschen sind vor Terror geflüchtet, weil sie in Frieden, Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Deutschland leben wollen", sagte Mazyek der "Rheinischen Post" . "Sie sind nicht jene, die den Terror in sich tragen. Im Gegenteil: Sie suchen Zuflucht vor dem Terror."
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte zuvor in der "Welt am Sonntag" gefordert, über Grenzschließungen nachzudenken: "Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und illegaler Einwanderung kann so nicht weitergehen. Paris ändert alles."
Quelle: dts Nachrichtenagentur