Trittin sieht beim Thema Gleichberechtigung keinen Unterschied zwischen Piratenpartei und CSU-Stammtisch
Archivmeldung vom 24.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, sieht beim Thema Gleichberechtigung keinen Unterschied zwischen der Piratenpartei und einem CSU-Stammtisch. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Trittin zu Äußerungen der Politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, denen zufolge das Geschlecht ins Bett und nicht in die Politik gehöre: "Solche Sprüche kenne ich von CSU-Stammtischen, Industrie- und Handelskammern und Besprechungen von Investmentbankern alles frauenfreie Zonen. Es ist doch ein unhaltbarer Zustand, dass noch immer Frauen in diesem Land im Schnitt 23 Prozent weniger verdienen als Männer, obwohl sie die besseren Schul- und Studienabschlüsse haben."
Zur Ablehnung einer Frauenquote in der Piratenpartei sagte Trittin: "In einem Land, in dem Frauen weiterhin diskriminiert werden, ist die Frage des Geschlechts keine Privatangelegenheit sondern hochpolitisch." Trittin hält es darüber hinaus für gut möglich, dass weder die Piraten noch die FDP in den nächsten Bundestag 2013 einziehen werden: "Über die Fünf-Prozent Hürde zu kommen, ist weder für die FDP noch für die Piraten problemlos." Der Grünen-Fraktionschef rechnet deshalb mit einer rot-grünen Mehrheit im Bund: "Wir liegen klar vor Schwarz-Gelb und natürlich können auch in einem Fünf-Parteien-Parlament zwei Parteien eine Mehrheit haben."
Trittin erwartet bei den anstehenden Landtagswahlen Erfolge seiner Partei: "Am 6. Mai werden wir in Kiel die schwarz-gelbe Landesregierung durch eine rot-grüne ablösen. Da wird meine Partei also einen stellvertretenden Ministerpräsidenten stellen. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass es am 13. Mai an Stelle der bisherigen rot-grünen Minderheitsregierung in NRW eine rot-grüne Mehrheitsregierung mit starkem Grün-Anteil geben wird. Und ab Sonntag gibt es im Saarland eine muntere grüne Opposition gegen die Schwarz-Rote Kungelregierung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur