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Steinbrück fürchtet Risiken des Schattenbankensektors

Archivmeldung vom 20.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Peer Steinbrück (2018), Archivbild
Peer Steinbrück (2018), Archivbild

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) warnt angesichts der Turbulenzen auf dem Bankenmarkt vor Problemen mit unregulierten Kreditinstituten in Deutschland. "Der Schattenbankensektor ist derzeit das größte Risiko", sagte Steinbrück dem "Spiegel".

"Es gibt zum Beispiel Pensionsfonds, die sich nicht viel anders verhalten haben als die Silicon Valley Bank. Auch die haben teilweise ihre Einlagen investiert in langlaufende Anleihen mit niedrigen Zinsen und wurden nun von der Zinswende erwischt. Das kann Probleme geben. Ich hoffe, dass auch die Politik sich den Schattenbankensektor genau anschaut."

Steinbrück, der als Minister den Finanzcrash 2008 erlebt und gemanagt hatte, warnte jedoch vor Hysterie. Die betroffenen Banken in den USA hätten andere Geschäftsmodelle als die meisten Banken hierzulande. Die vor dem Kollaps stehende Credit Suisse werde nun übernommen und zusätzlich mit einem 100-Milliarden-Kredit gestützt. "Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Die haben richtig Feuerwehr gespielt in der Schweiz." Auf die Frage, wann er nervös werden würde, antwortete der Sozialdemokrat: "Ich würde unruhig werden, wenn Bürger ihre Konten leer räumen. Oder anders gesagt: Wenn es Indizien dafür gäbe, dass Banken an die Bundesbank und die Bafin einen entsprechenden Trend meldeten. Weniger das Geschäftsmodell deutscher Geldinstitute ist das Problem, mehr die Nervosität des Publikums, nach dem Motto: Ich muss jetzt mal schnell den Zaster unter die Matratze legen. Das sollte nicht passieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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