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Neonazi-Mordserie: Künast begrüßt Anklage

Archivmeldung vom 09.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Renate Künast / Bild: gruene.de
Renate Künast / Bild: gruene.de

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, hat die Anklage gegen den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) begrüßt, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) aber zugleich zu weiterer Aufklärung aufgefordert.

"Die Erhebung der Anklagen gegen Z. und andere ist ein Schritt, auf den die Hinterbliebenen der Opfer lange gewartet haben", sagte Künast dem Onlineportal des "Kölner Stadt-Anzeiger". "Jetzt beginnt endlich die juristische Aufarbeitung der Taten." Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: "Die Aufklärung des Versagens der Verfassungsschutzbehörden ist damit noch nicht erledigt. Der Bundesinnenminister muss endlich für eine umfassende Aufklärung sorgen, anstatt tatenlos den Aktenvernichtungen zuzusehen und nur beschwichtigende Worte zu finden. Das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden ist ein Jahr später immer noch nachhaltig erschüttert."

Opferanwalt kritisiert Versagen der Sicherheitsbehörden im Fall NSU

Der Anwalt von zwei Opfer-Familien des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Mehmet Daimagüler, ist mit der Anklage der Bundesanwaltschaft gegen Beate Z. und vier weitere Beschuldigte nur bedingt zufrieden. Er bedauere, dass nur so wenige Verdächtige angeklagt wurden.

"Wenn die Sicherheitsbehörden besser gearbeitet hätten, dann wären nicht so viele Taten verjährt. Die Justiz muss nun versuchen, die Fehler der Vergangenheit ein wenig zu heilen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Daimagüler tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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