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Arbeitgeberpräsident gegen Homeoffice-Pflicht

Archivmeldung vom 01.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Homeoffice oder Heimarbeit (Symbolbild)
Homeoffice oder Heimarbeit (Symbolbild)

Bild: Stefan Bayer / pixelio.de

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die bestehende Homeoffice-Pflicht für Betriebe in der Corona-Pandemie kritisiert. "Betriebe sind keine Hotspots und die Prozesse sind sicher", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wir Arbeitgeber ermöglichen Homeoffice überall dort, wo es auch möglich ist - das steht doch außer Frage."

Aber eine Pflicht bringe hier gar nichts. "Unternehmen müssen selbst individuell entscheiden, ob ihre Beschäftigten im Homeoffice arbeiten können, ob das Unternehmen so am Laufen gehalten werden kann, ob das den Kundenwünschen gerecht wird." Es möge immer Einzelne geben, die den Ernst der Lage nicht verstanden hätten. "Aber wir sehen doch, dass der große Teil der deutschen Wirtschaft Ihrer Verantwortung sehr gerecht wird", fügte der Arbeitgeberpräsident hinzu. Grundsätzlich bringe die Arbeit im Homeoffice neben Vorteilen immer auch Nachteile mit sich, sagte Dulger.

"Was soll ich machen, wenn ein Mitarbeiter zu mir kommt und sagt: `Ich habe zwei kleine Kinder, ich kann zu Hause nicht vernünftig arbeiten.` Oder wenn es einfach an einem leistungsfähigen Internetanschluss fehlt?" Der Staat solle lieber eine gute digitale Infrastruktur liefern als "ein weiteres Bürokratiemonster übe r die Unternehmen auszuschütten", sagte er. "Klar ist: Die Entscheidung darüber, wo die jeweilige Arbeit erbracht wird, liegt allein beim Arbeitgeber und muss dort auch bleiben", fügte Dulger hinzu. Er warnte vor einer Überregulierung der Wirtschaft durch die Politik. "Deutschland wird mehr und mehr zum Regulierungsstaat - und diese Entwicklung macht mir große Sorgen. Wir haben alle gelernt, dass Planwirtschaft nicht funktioniert, und nun lesen sich die Wahlprogramme von SPD und Grünen so, als wenn sie auf dem besten Weg dorthin wären", sagte Dulger. Mindestlohnforderungen von zwölf Euro und mehr bezeichnete er als "Tarifpopulismus". Und weiter: "Wir müssen aufpassen, dass wir unsere persönlichen und unternehmerischen Freiheiten nicht leichtfertig opfern", mahnte der Arbeitgeberpräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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