Datenschutz-Bedenken: Grundschulen erlassen Fotoverbot für Einschulungsfeiern
Archivmeldung vom 16.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttViele Grundschuldirektoren in Sachsen-Anhalt befürchten Datenschutz-Verstöße beim Fotografieren von Schulkindern. Bei den Einschulungsfeiern an diesem Sonnabend wollen daher etliche ein vollständiges Fotoverbot erlassen, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Auch für das private Album dürfen Eltern dort keine Bilder anfertigen. In der halleschen Grundschule Frohe Zukunft etwa wird ein Aushang die Familien der Erstklässler informieren, dass während der gesamten Feier kein Foto gemacht werden darf. "Falls ich jemanden sehe, der dagegen verstößt, werde ich eingreifen", kündigt Schulleiter Steffen Hunkert an. "Ich gehe aber davon aus, dass alle Verständnis haben." Bei einem Info-Abend zur Vorbereitung des Schuljahrs seien nicht alle Eltern einverstanden gewesen, dass ihr Kind fotografiert wird. Die Folge: "Wenn es nicht für alle geht, dann eben für keinen", sagt Hunkert.
Das Bildungsministerium überlässt es den Schulen, wie sie mit dem Datenschutz umgehen. Eine Handreichung aus dem vergangenen Jahr nennt ein totales Fotoverbot als eine mögliche Lösung. Allerdings, warnt das Ministerium, dürfte das "meist auf wenig Zustimmung" der Eltern stoßen. Denkbar sei auch eine Ausnahme: Am Ende der Veranstaltung könnten alle Kinder, deren Eltern das wünschten, zu einem Klassenfoto zusammenkommen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)