Stegner schließt Ja der SPD zu Sozialkürzungen aus
In der Debatte um Sparanstrengungen einer möglichen schwarz-roten Koalition schließt der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner eine Zustimmung seiner Partei zu pauschalen Sozialkürzungen aus. "Die SPD wird zu pauschalen Kürzungen bei Sozialleistungen nicht bereit sein", sagte Stegner am Montag dem "Tagesspiegel".
Mit Blick auf die politischen Kräfteverhältnisse seit der jüngsten
Bundestagswahl sagte Stegner: "Wir haben zwar nur 16 Prozent, die Union
hat aber auch nur 28 Prozent." Gerade in diesen Zeiten, wo viele
Menschen materielle Sorgen hätten, "können wir nicht bei
Geringverdienern oder Familien sparen", sagte der frühere
stellvertretende SPD-Vorsitzende weiter.
Natürlich müsse die
künftige Regierung sparen, es komme aber darauf an, wie. "Es ist absurd
zu glauben, beim Bürgergeld ließen sich viele, viele Milliarden sparen",
sagte Stegner: "Das wird nicht möglich sein, denn wir müssen Gesetzen
und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes folgen."
Indirekt
ließ Stegner die Bereitschaft erkennen, die jüngst von CDU, CSU und SPD
beschlossene Ausweitung der Mütterrente zurückzunehmen. Die SPD habe
nichts gegen die Mütterrente, sagte er: "Aber man kann über alles
sprechen. Ob die CSU allerdings bereit wäre, über die Ausweitung der
Leistungen nochmals zu reden, würde ich eher bezweifeln."
Eine
weitere rote Linie zog Stegner bei der Inneren Sicherheit. Ein Sparkurs
bei den Sicherheitsbehörden wäre den Bürgern "nicht zu vermitteln",
sagte er dem "Tagesspiegel".
Stegner gehört dem bisherigen und
dem künftigen Bundestag an. Derzeit verhandelt er für die SPD über die
Bildung einer Koalition aus CDU, CSU und SPD. Er gehört der
Arbeitsgruppe 1 (Innen, Recht, Migration und Integration) an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur