Finanzverhandlungen: Miersch rät von "Rasenmäher-Methode" ab
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat in den Verhandlungen von Union und SPD über die Finanzen vor einer "Rasenmäher-Methode" gewarnt, bei der ressortübergreifend pauschal zehn bis 15 Prozent gekürzt werde. Das könne fatale Folgen haben - etwa bei Zoll oder Steuerfahndung, sagte Miersch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Miersch weiter: "Wir brauchen mehr Kontrolle, denn durch Steuerhinterziehung entgehen
dem Staat rund 100 Milliarden jährlich. Darüber redet die Union aber
nicht so gern."
Steuerhinterziehung müsse ebenso sanktioniert
werden wie Missbrauch von Sozialleistungen. "Man kann große
Haushaltslöcher nicht stopfen, indem man das Bürgergeld rasiert", sagte
Miersch. Das neue schuldenfinanzierte 500-Milliarden-Euro Sondervermögen
für die Infrastruktur nannte er ein "Minimum" für die
Handlungsfähigkeit des Staates.
Miersch erklärte, für die
schwarz-roten Koalitionsverhandlungen der Chefgruppe dürfe es nun keine
Stoppschilder geben. "Solange der Koalitionsvertrag nicht unterzeichnet
ist, ist nichts in Stein gemeißelt." Auch die Mütterrente oder
Pendlerpauschale nicht. Er beklagte, dass nun "alle Lobbyisten dieser
Welt" Forderungen an die Unterhändler stellten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur