Wohnungskonzern Vonovia kritisiert deutsche Baupolitik
Archivmeldung vom 04.05.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandschef des größten deutschen Wohnungskonzerns Vonovia, Rolf Buch, kritisiert die Baupolitik vieler Städte und Gemeinden in Deutschland. "Der Bau neuer Wohnungen scheitert oft nicht an Investitionen an sich, denn die finanziellen Mittel sind vorhanden", sagte Buch der "Welt". "Wir könnten ohne weiteres neue Kredite für Neubau aufnehmen, ohne Probleme mit dem Rating zu bekommen. Hinderlich sind vielmehr die schleppende Vergabe von Bauland und die Baugenehmigungen vor Ort.
Viel zu häufig kommen Bauvorhaben wegen restriktiver Auflagen nicht zustande." Vonovia ist mit 394.000 Wohnungen der größte Vermieter Deutschlands und könnte nach der am Donnerstag angekündigten Übernahme der schwedischen Viktoria Park auf über 400.000 Einheiten anwachsen. Die Zustimmung der Victoria-Aktionäre zu dem Deal gilt als sicher. Anteilsscheine von Vonovia dagegen gerieten am Donnerstag unter Druck, da die Übernahme zunächst mit Krediten finanziert wird, später aber eine Milliarden Euro Eigenkapital aufgenommen werden sollen - wohl auch durch eine Kapitalerhöhung. Das drückte die Vonovia-Aktie um 1,7 Prozent ins Minus.
"Die tagesaktuelle Kursentwicklung darf man nicht überschätzen", sagte Buch der "Welt". "Gestern beispielsweise hatten Wohnungsaktien einen guten Lauf. Heute geht es insgesamt wieder etwas nach unten. Wir sind langfristig orientiert." Die Wohnungen von Victoria Park in Schweden entstanden größtenteils in den 70er-Jahren und sind heute sanierungsbedürftig. Deshalb passten sie gut zu den Vonovia-Beständen. "Victoria Park passt in unsere Wachstumsstrategie", so Buch. "Wir hatten immer die drei Länder Schweden, Niederlande und Frankreich im Fokus. Schweden allerdings passt besonders gut, da der Markt ähnlichen Regeln unterliegt wie der deutsche Mietwohnungsmarkt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur