Finanzminister rechtfertigt Verkauf von Commerzbank-Anteilen
Archivmeldung vom 20.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat den Verkauf von Commerzbank-Aktien durch den Bund an die italienische Unicredit gerechtfertigt.
"Ich habe politisch immer klargemacht, dass der Staat nicht auf Dauer an
einer privaten Bank beteiligt sein darf", sagte Lindner der
"Rheinischen Post". Konkrete Entscheidungen zum Verkauf und zum
Verfahren treffe der interministerielle Lenkungsausschuss. "Das
europäische Recht verbietet, einen Bieter zu diskriminieren. Wir werden
nun in der Bundesregierung über das weitere Vorgehen beraten", sagte
Lindner.
Zudem erteilte er einem möglichen Aussetzen der
Schuldenbremse wegen weiterer Eskalationen im Ukraine-Krieg und einer
daraus folgenden Notlage für Deutschland eine Absage. Auf die Frage, ob
er zu einer entsprechenden Verabredung mit SPD und Grünen zum möglichen
Aussetzen der Schuldenbremse stehe, sagte Lindner: "Mir ist eine solche
Verabredung nicht bekannt. Einen solchen Vorratsbeschluss hätte ich auch
nicht akzeptiert."
Der Finanzminister und FDP-Chef weiter: "Was
mir bekannt ist, dass SPD und Grüne dies in der Haushaltsdebatte wieder
oft gefordert haben. Der schreckliche Krieg in der Ukraine ist aber
keine Notlage im Sinne des Grundgesetzes, sondern Teil der neuen
geopolitischen Realität, in der wir länger leben werden." Lindner
verwies stattdessen auf das Ziel der westlichen Verbündeten der Ukraine,
dem von Russland angegriffenen Land weiterhin auch finanziell helfen zu
wollen: "Für die Ukraine arbeiten wir neben unserer bilateralen Hilfe
deshalb intensiv an einem 50-Milliarden-Dollar-Programm der G7-Staaten",
sagte Lindner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur