Offiziell: Bundesregierung rechnet mit Schrumpfen der Wirtschaft
Archivmeldung vom 09.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung rechnet nun für 2024 mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft. In der am Mittwoch veröffentlichten Herbstprojektion geht sie davon aus, dass sich die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr preisbereinigt um 0,2 Prozent verringert.
Zu Jahresbeginn 2025 dürften die "Auftriebskräfte im Zuge einer Belebung
des privaten Konsums, einer Erholung der Nachfrage nach
Industrieerzeugnissen aus dem Ausland und einer Trendwende bei der
Investitionstätigkeit dann wieder an Dynamik gewinnen", hieß es aus dem
Wirtschaftsministerium. Insgesamt rechnet die Bundesregierung für das
Jahr 2025 mit einer Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts um 1,1
Prozent, 2026 dürfte sich der Anstieg auf 1,6 Prozent nochmal
verstärken.
Derzeit werde die deutsche Wirtschaft zunehmend durch
strukturelle Faktoren infolge des demografischen Wandels, einer
schwierigeren Wettbewerbsposition und geoökonomischer Fragmentierung
beeinträchtigt. Zudem belasteten konjunkturelle Effekte wie die
anhaltend schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland sowie die weiterhin
restriktiv wirkende Geldpolitik die wirtschaftliche Entwicklung.
Positiv seien dagegen schon jetzt die sinkende Inflation, gestiegene
Realeinkommen und sinkende Zinsen, so das Ministerium.
"Seit 2018
ist die deutsche Volkswirtschaft nicht mehr kräftig gewachsen", sagte
Ressortchef Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch in Berlin. "Neben
konjunkturellen Risiken schlagen jetzt die strukturellen Probleme
Deutschlands zu Buche, und das inmitten großer geoökonomischer
Herausforderungen. Deutschland und Europa sind mitten in den Krisen
eingezwängt zwischen China und den USA und müssen lernen, sich zu
behaupten."
Hoffnungen setzt der Minister derweil auf die
sogenannte "Wachstumsinitiative" der Bundesregierung. "Wir sorgen für
mehr Arbeits- und Fachkräfte und stärken Investitionen. Mit den
Beschlüssen der Regierung zum Bürokratieabbau leiten wir eine Trendwende
ein und bauen Bürokratie ab", so Habeck.
Quelle: dts Nachrichtenagentur