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Laschet kritisiert Öffnungspolitik von Bundesregierung

Archivmeldung vom 02.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Angela Merkel ist, laut Medienberichten, die beliebteste deutsche Politikerin - obwohl niemand zuvor so umstritten ist wie sie (Symbolbild)
Angela Merkel ist, laut Medienberichten, die beliebteste deutsche Politikerin - obwohl niemand zuvor so umstritten ist wie sie (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Öffnungspolitik der Bundesregierung und deren Orientierung an den Infektionszahlen kritisiert. "Die exponentiellen Schäden, die vor uns liegen, lassen sich nicht in täglichen R-Faktoren messen", schreibt Laschet in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin Focus.

Wer angesichts "laufend veränderter Indikatoren und Zielbeschreibungen" so tue, "als sei alles völlig eindeutig", mache es sich "zu leicht". Damit verkenne man "die zunehmenden Zweifel und die wachsende Wut bei vielen Menschen, deren Leben, Familie und Beruf davon unmittelbar betroffen sind", so der CDU-Politiker weiter. Er warnte vor schweren Folgen für die Konjunktur. "Perspektivisch droht uns eine tiefe Rezession, in der Hunderttausende von Menschen ihren Job verlieren", schreibt Laschet.

Daraus folge zwar nicht automatisch eine weitere Öffnung, wohl aber die "Forderung, dass verantwortliche Politik die Komplexität dieser Gesamtlage stärker in den Blick nehmen und zum Ausdruck bringen" müsse. Die enormen Folgeschäden der Lockdown-Politik müssten stärker einbezogen werden. "Wer daraus den Gegensatz von Leben und Ökonomie konstruiert, hat die Dimension der der durch Covid-19 ausgelösten sozialen und wirtschaftlichen Krise nicht einmal im Ansatz verstanden", so der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.

Hier gehe es nicht "um Leben gegen Geld, sondern es stehen Lebenschancen gegen Lebenschancen". Das gelte nicht nur für Unternehmer, Freiberufler und Menschen, deren berufliche Existenz in Gefahr gerate. Es gelte auch "für alte Menschen, denen wir gerade an ihrem Lebensabend die Geborgenheit familiärer Geborgenheit nehmen", schreibt Laschet in dem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin Focus. Betroffen seien ferner "Patienten, bei denen derzeit wichtige Operationen verschoben werden" sowie Kinder und Jugendliche, "die seit Wochen um Bildungsteilhabe in Kita und Schule gebracht werden". Verantwortungsvolle Normalität heiße "immer weniger Reglementierung – immer mehr Eigenverantwortung", so der CDU-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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