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Seehofer beharrt auf Obergrenze: Werde Seele der CSU nicht verkaufen

Archivmeldung vom 17.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Horst Seehofer Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Horst Seehofer Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

CSU-Chef Horst Seehofer beharrt im Streit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einer Obergrenze von 200.000 Zuwanderern pro Jahr. "Ich werde die Seele der CSU nicht verkaufen. Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit sind die wichtigsten Eigenschaften eines Politikers", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Bild am Sonntag". "Die Obergrenze von 200.000 Zuwanderern pro Jahr ist - neben Humanität und Integration der Schutzbedürftigen - ein zentraler Punkt meiner Politik. Dieses Kernelement werde ich nicht aufgeben, nur damit Harmonie herrscht."

Ein Besuch Merkels beim CSU-Parteitag Anfang November ist nach den Worten Seehofers weiter ungwiss. "Wenn der jeweilige Auftritt wegen politischer Differenzen eher schädlich ist, sollte man es lassen. Wir müssen inhaltlich die Streitfragen klären. Eine Situation wie bei unserem letzten Parteitag will keiner von uns."

Gegenseitige Besuche machten nur Sinn, wenn neuer Streit vermieden werden könne. Er wünsche sich aber einen Auftritt der Bundeskanzlerin "bei unserem Parteitag, und umgekehrt würde ich gerne zum CDU-Parteitag im Dezember fahren", so Seehofer. Mit der realen Entwicklung in der Flüchtlingsfrage sei er "zufrieden", so Seehofer.

"Die Bundesregierung hat ihre Zuwanderungspolitik im Stillen verändert. Nach unseren Zahlen sind 2016 sogar weniger als 200.000 Flüchtlinge zu uns gekommen." Jetzt gehe es um die Frage, was geschehe, wenn wieder mehr als eine Million Menschen nach Deutschland drängten. "Dafür braucht es eine klare Begrenzung und feste Regeln.

Die sollte man in einem Gesetz verankern." Der CSU-Chef weiter: "Wir brauchen ein Steuerungs- und Begrenzungsgesetz. Denn eine Obergrenze für die Zuwanderung ist die Voraussetzung für Humanität und Sicherheit." Ungeachtet des Streits um die Flüchtlingspolitik strebt Seehofer eine Einigung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bis zum CSU-Parteitag Anfang November an.

"Wenn wir bei der Bundestagswahl erfolgreich sein wollen, muss die Einigung möglichst noch im Oktober geling! en. Wir sind in der Spur, aber noch nicht am Ziel." Seehofer glaubt dann an ein ähnlich gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl für die Union wie 2013: "Unser Ziel ist, dass CSU und CDU wieder möglichst nahe an die 40 Prozent kommen. Dann können wir uns den Koalitionspartner aussuchen. Ich halte die 40 Prozent noch für möglich - aber dazu muss die Wende in diesem Jahr kommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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