Kritik an Vorschlag der Zwangseinweisung für Quarantäneverweigerer
Archivmeldung vom 06.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttAus SPD und FDP kommt scharfe Kritik an dem Vorschlag des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU), hartnäckige Quarantäneverweigerer notfalls in Kliniken zwangseinzuweisen.
"Es erschüttert mich wie gering offenbar die Kenntnisse der baden-württembergischen Landesregierung und insbesondere des Innenministers in Bezug auf unsere Grundrechte sind", sagte die innenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Freiheitsentzug sei einer der schwersten Eingriffe, den man kenne. "Diesen auf Quarantäneverweigerer anwenden zu wollen ist haarsträubend", kritisierte die SPD-Politikerin, die selbst aus Baden-Württemberg stammt. "Solche Vorschläge fördern aktiv das Misstrauen von Menschen in die Arbeit der Politik in Zeiten der Krise", fügte Vogt hinzu. Zuvor hatte bereits der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, den Vorschlag zurückgewiesen. "Die vom baden-württembergischen Innenminister Strobl vorgeschlagene Zwangseinweisung in geschlossene Krankenhäuser schießt völlig über das Ziel hinaus. Das ständige Winken mit unverhältnismäßigen Maßnahmen untergräbt das Vertrauen der Menschen in die dringend erforderliche Pandemie-Bekämpfung", hatte Kuhle dem RND gesagt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur