Wagenknecht findet Remigration "inhuman"
Archivmeldung vom 15.01.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSahra Wagenknecht hat sich anlässlich der Kür des `Unwortes des Jahres` kritisch zu rechten Remigrationsplänen geäußert. Die aktuell hohen Migrationszahlen müssten zwar reduziert werden, aber es sei "inhuman", bereits integrierte Migranten in das Land ihrer Kindheit abzuschieben, sagte Wagenknecht am Montag dem TV-Sender "Welt".
Es handele sich um zwei verschiedene Debatten. "Es gibt ganz viele Zuwanderer, die sich auch in Deutschland sehr gut integriert haben, die fleißig arbeiten, die einem ganz normalen Leben nachgehen. Und wenn die jetzt Angst haben müssen, dass irgendwann eine Regierung in Deutschland entscheidet, dass sie womöglich in Länder zurückgeschoben werden, die sie vielleicht gerade mal aus ihrer Kindheit kennen, dann ist das nicht nur inhuman, sondern das ist natürlich auch ein Schlag gegen Integrationsbemühungen.
Wenn Menschen sich gar nicht zu Hause fühlen könnten, weil man ihnen signalisiert, das ist hier gar nicht euer Zuhause, ist das das Gegenteil dessen, was erfolgreiche Integration ausmachen sollte." Die Remigrationsdebatte müsse man ganz grundsätzlich von der Diskussion über die aktuellen Migrationszahlen unterscheiden, forderte Wagenknecht. Bei denen, "die unmittelbar in diesem Jahr, im letzten Jahr oder auch jetzt noch nach Deutschland kommen, da muss es wirklich ein Signal geben: Wir können nur denen Schutz gewähren, die wirklich einen Asylanspruch haben", so Wagenknecht. "Die Zahlen sind zu hoch, das muss reduziert werden. Aber wir sollten jetzt auch nicht - und ich halte das wirklich für eine gefährliche Debatte - eine Unruhe schaffen." Der Begriff "Remigration" ist zum "Unwort des Jahres" 2023 gekürt worden. Das Wort sei in der Identitären Bewegung, in rechten Parteien sowie weiteren rechten bis rechtsextremen Gruppierungen zu einem "Euphemismus für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte" geworden, teilte die Jury am Montag mit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur