Ramelow verurteilt Antisemitismusstreit in der Linken
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat den Austritt mehrerer Politiker aus der Linken im Streit um den Umgang der Partei mit Antisemitismus bedauert und sich deutlich gegen die Verherrlichung von Hamas und Hisbollah in den eigenen Reihen gewandt.
"Wer die Hamas und die Hisbollah als Freiheitskämpfer deklarieren will
und sich 'solidarisch' auf die Seite dieser Organisationen stellt, der
hat die Programmatik unserer Partei nicht verstanden", sagte Ramelow dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
"Wir
brauchen ein klares Verständnis von Freiheit. Dabei kann man zur
Unfreiheit der Hamas und der Hisbollah ebenso wenig schweigen wie zu der
Tatsache, dass Gaza auch eine Grenze zu Ägypten hat", fügte der
Linken-Politiker an. Gleiches gelte "für die alltäglichen Raketen auf
Israel und den Massenmord vom 7.Oktober 2023".
Zu beklagen seien
aber auch das Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen "und die
Tatsache, dass Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sowie vierzehn
weitere Kabinettsmitglieder noch im Januar an einer Konferenz
teilgenommen haben, in der es um ethnische Säuberungen und die
jüdisch-israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens ging", so
Ramelow. "Man muss alles im Blick haben und darf die Sichtweise nicht
verengen." Dazu würden man gerade die jetzt ausgetretenen Berliner
Genossen brauchen, sagte der Ministerpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur