Bundesbürger lehnen Sozialpolitik der Regierung ab
Archivmeldung vom 09.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie überwältigende Mehrheit der Bundesbürger lehnt die Sozialpolitik der Großen Koalition ab. In einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der ZEIT erklären 72 Prozent der Befragten, die Regierung müsse mehr für soziale Gerechtigkeit tun, nur 16 Prozent folgen der Regierungspolitik.
Nach
der Umfrage bezeichnet sich jeder dritte Deutsche als "links". 34
Prozent sagten, sie seien im politischen Spektrum links zu verorten,
52 Prozent ordnen sich selbst der politischen Mitte zu und nur 11
Prozent der Rechten. Selbst unter CDU-Anhängern sieht sich jeder
Vierte als Teil des linken politischen Spektrums. Bei den
SPD-Anhängern sehen sich 39 Prozent als "links", bei der FDP 23
Prozent und bei den Grünen sogar 76 Prozent.
Die Umfrage, für die Emnid 1 000 Deutsche interviewte, zeigt eine
große Zustimmung zu politischen Forderungen, die vor allem von der
Linkspartei vertreten werden: 67 Prozent der Befragten wollen
Unternehmen wie die Bahn sowie die Energieversorgung in staatlicher
Hand lassen. Vor allem von Anhängern der Volksparteien wird diese
Haltung geäußert; von den SPD-Anhängern sind 72 Prozent für
Staatsunternehmen, von den Unionswählern immerhin 71 Prozent. 68
Prozent der Befragten sind für die Einführung von Mindestlöhnen. 62
Prozent halten die Beteiligung der Bundeswehr an Einsätzen in
Afghanistan für "eher falsch"; 82 Prozent fordern, das gesetzliche
Rentenalter wieder von 67 auf 65 Jahre zu senken.
Die Sympathie für linke Positionen schlägt sich auch in einer positiveren Haltung zu den Gewerkschaften nieder. So halten 46 Prozent der Deutschen laut ZEIT-Umfrage die Macht der Gewerkschaften für "eher zu klein" und nur 43 Prozent für "eher zu groß". Auf die gleiche Frage hatten 2003 noch 51 Prozent der Befragten geantwortet, sie wünschten sich weniger Gewerkschaftsmacht.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT