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Energie-Expertin kritisiert Kanzler-Machtwort im AKW-Streit

Archivmeldung vom 18.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Claudia Kemfert  (2019)
Claudia Kemfert (2019)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Energie-Expertin Claudia Kemfert hat die Entscheidung des Bundeskanzlers, drei Atomkraftwerke bis Mitte April weiterlaufen zu lassen, als "unnötig und kontraproduktiv" kritisiert. "Die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke bis April nächsten Jahres ist ein Fehler", sagte Kemfert der "Rheinischen Post".

Der Umstieg hin zu mehr erneuerbaren Energien werde so behindert. Der Stresstest der Übertragungsnetzbetreiber habe gezeigt, dass selbst unter extremen Bedingungen Atomenergie kaum zur Entlastung des Netzes beitragen könne. Auch die Auswirkungen auf den Strompreis sind "verschwindend gering", sagte die Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Es gebe ausreichend ungenutzte Stromerzeugungspotenziale und Kapazitäten, konventionell und erneuerbar.

"Die Atomenergie in Deutschland ist ein Untoter, der endlich begraben werden sollte", sagte Kemfert. Die politischen und gesellschaftlichen Kosten eines krampfhaften Festhaltens an der Atomenergie seien hoch, ganz zu schweigen von den energiewirtschaftlichen. Aufwand und Ertrag stehen laut der Expertin in keinem Verhältnis. Deutschland sollte das Kapitel Atomkraftwerke "endlich ad acta legen, mit dem Atommüll müssen wir uns ohnehin ewig lang herumschlagen". Es gibt sichere, friedlichere und preiswertere Energieformen, nämlich die der erneuerbaren Energien, so die Kemfert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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