Umfrage: Mehrheit freut sich über Einheit
Archivmeldung vom 23.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie meisten Bundesbürger freuen sich weiterhin über die Deutsche Einheit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der Aussage, dass die Wiedervereinigung ein Glücksfall sei, stimmten demnach 56 Prozent der Befragten zu, 29 Prozent widersprachen. In Ostdeutschland betrug das Verhältnis 60 zu 25 Prozent. 60 Prozent der Befragten sagten zudem, bei der Entwicklung Deutschlands in den letzten 30 Jahren handele es sich um eine Erfolgsgeschichte. 18 Prozent meinten, das würden sie nicht sagen.
Hartnäckig halten sich nach der Allensbach-Umfrage die gegenseitigen Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen. Auf die Frage, ob zwischen Ost- und Westdeutschen die Unterschiede oder die Gemeinsamkeiten überwiegen, antworteten in der Umfrage 39 Prozent der Befragten, ihrer Ansicht nach würden die Unterschiede überwiegen. 22 Prozent sagten, es gebe mehr Gemeinsamkeiten, die übrigen Befragten - ebenfalls 39 Prozent - glaubten demnach, Unterschiede und Gemeinsamkeiten hielten sich wohl die Waage, oder waren unentschieden. In den fünf ostdeutschen Ländern sagten 52 Prozent, ihrer Ansicht nach überwögen die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.
Diese Frage sei seit 1992 immer wieder gestellt geworden, und die Antworten schwankten stark. Der aktuelle Wert sei relativ hoch verglichen mit den Vorjahren, aber immerhin sei eine langfristig abnehmende Tendenz zu beobachten: Als die Frage 1992 zum ersten Mal gestellt worden sei, hätten 70 Prozent der Ostdeutschen die Ansicht vertreten, es gebe mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen Ost- und Westdeutschen. Zu den konkreten Unterschieden sagten laut Allensbach 60 Prozent der befragten Ostdeutschen, Westdeutsche seien eher als Ostdeutsche arrogant, 58 Prozent meinten, sie seien aufs Geld aus. Umgekehrt sagten 53 Prozent der Westdeutschen, Ostdeutsche seien eher als Westdeutsche unzufrieden.
Datenbasis: Für die Erhebung befragte das Allensbach-Institut vom 7. bis 20. Oktober 2020 insgesamt 1.045 Personen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur