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Franz Müntefering bei der ZEIT MATINEE: "Gerüchte um Ablösung durch Beck sind Unsinn"

Archivmeldung vom 19.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei der ZEIT MATINEE am 18. Februar 2007 in Hamburg hat Vizekanzler Franz Müntefering eine Meldung des aktuellen "Spiegel" dementiert, dass Kurt Beck ihn ersetzen könne. Das sei "Unsinn". Er habe dies dem Nachrichtenmagazin auch vor Redaktionsschluss gesagt.

Der "Spiegel" hatte spekuliert, dass Beck mit einer Position im Bundeskabinett bessere Chancen als zukünftiger Kanzlerkandidat der SPD habe. Müntefering widersprach auch Gerüchten, Beck könne Steinmeier als Außenminister ablösen. "Frank-Walter Steinmeier macht einen hervorragenden Job", nahm Müntefering den durch die Kurnaz-Affäre in die Kritik geratenen Steinmeier in Schutz.

Auf die Frage, weshalb er sich selbst so selten zu außenpolitischen Fragen äußere, gab Müntefering zu, nicht so viel davon zu verstehen. Es gebe "Leute die wissen und kennen alles." Zu diesen gehöre er nicht: "Ich bin ein Junge aus der Provinz und für Arbeits- und Sozialpolitik unterwegs." Er engagiere sich in diesen Bereichen zwar in Europa, "ich muss aber nicht in jedem Winkel der Welt unterwegs sein."

Auf die Frage, wie er die Vorstöße für ein Anti-Rauchergesetz in Deutschland bewerte, scherzte der Kettenraucher Müntefering: "Ich habe mit 12, 13 Jahren geraucht und dann erst wieder mit 56 angefangen. Ungerecht finde ich, dass ich jetzt, nachdem ich mich daran gewöhnt habe, wieder damit aufhören soll." Er würde sich aber einem Gesetz fügen, falls die Mehrheit dafür sei.

Auf die Frage, wie er die schwindenden Mitgliederzahlen in allen Parteien und auch der SPD bewerte, zeigte sich Müntefering gelassen. Er habe den Eindruck, dass auch heute viele junge Menschen politikinteressiert seien, sich die meisten aber nur zeitweise engagierten: "Vielleicht muss man akzeptieren, dass die nur bei bestimmten Ereignissen, wie Wahlkämpfen dabei sind." Das sei vielleicht besser, als eine "stille Teilhaberschaft über Jahre" ohne wirkliches Engagement.

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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