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Neonazi-Todesdrohung auch gegen Claudia Roth

Archivmeldung vom 02.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Claudia Roth (2015), Archivbild
Claudia Roth (2015), Archivbild

Bild: Eigenes Werk /OTT

Neben Cem Özdemir hat auch Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth eine Todesdrohung erhalten. Das bestätigte Roths Büro den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Beide Drohmails wurden vom Neonazi-Netzwerk "Atomwaffen Division Deutschland" unterzeichnet, gingen am 27. Oktober ein und nehmen Bezug aufeinander.

Wörtlich heißt es in dem Schreiben an Roth: "Sie sind zurzeit Platz zwei auf unserer Abschussliste." Die Politikerin wird darin aufgefordert, sich bis Ende dieser Woche mit einer schriftlichen Erklärung in den sozialen Medien "klar von den Grünen zu distanzieren". Vom Duktus her erinnert das Schreiben an die Drohungen des so genannten "Staatsstreichorchesters" gegen andere Politiker wie zuletzt den thüringischen CDU-Vorsitzenden Mike Mohring. Deswegen wird in Sicherheitskreisen nicht ausgeschlossen, dass die Drohungen einen gemeinsamen Urheber haben, der sich verschiedene Namen gibt.

In den USA gilt die "Atomwaffen Division" als extrem gewaltbereit. Seit einigen Monaten häufen sich die Hinweise auf einen neuen deutschen Ableger der Organisation. Roth sagte den Funke-Zeitungen: "Wer glaubt, uns mit seinem dumpfen Hass und seiner geschichtsblinden Hetze vom Einsatz für eine vielfältige und weltoffene Gesellschaft abbringen zu können, den muss ich bitter enttäuschen." Allerdings seien viel zu lange Warnungen vor der Salonfähigkeit rassistischen Gedankenguts ignoriert und Hinweise auf Vernetzung und Radikalisierung kleingeredet worden. "Das muss sich dringend ändern." Roth forderte: "Mehr denn je müssen wir Gesicht zeigen und die Stimme erheben gegen die Stichwortgeber und Brandbeschleuniger, auch in unseren Parlamenten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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