"Schluss mit dem Stiefkinderdasein von Pflegeheimen" - bpa fordert Beendigung von Betrugsvorwürfen und Ungleichbehandlung
Archivmeldung vom 30.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn seinem Impulsvortrag über das Thema, welche Pflegereformen in der nächsten Legislaturperiode nötig sein werden, fand der Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) Herbert Mauel deutliche Worte: "Die Heime dürfen nicht länger wie die Stiefkinder der pflegerischen Versorgung behandelt werden. Es muss endlich Schluss damit sein, Betreiber von stationären Einrichtungen subtil zu verdächtigen", forderte Mauel während der Eröffnung der Altenheim Expo im Berliner Estrel Hotel am heutigen 30. Mai 2017.
Das aktuellste Beispiel zeigt sich laut Mauel in den Regelungen zum Blut- und Gewebegesetz. Darin würden gesetzliche Vorgaben zur Vergütungskürzung bei Personalunterschreitung unterbreitet, obwohl weder Qualitätsmängel oder Kontrolldefizite bestünden noch Hinweise auf eine strukturelle Unterbesetzung vorlägen.
Seit Jahren kritisiert der bpa zudem die systematische finanzielle Schlechterstellung der Heimbewohner hinsichtlich der sogenannten Behandlungspflege, wozu unter anderem Verbandswechsel, Blutdruckmessen oder das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen gehören. Die Krankenversicherung übernimmt die Finanzierung dieser Leistungen für alle Versicherten - außer für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, die dafür pro Monat zum Teil mehrere hundert Euro aufbringen müssen. "Wir fordern, dass diese unzeitgemäße und durch nichts zu rechtfertigende Ungleichbehandlung in der nächsten Legislaturperiode endlich vom Tisch kommt", so der für den stationären Bereich zuständige bpa-Geschäftsführer.
Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)