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Gymnasiallehrer dringen auf sichere Abiturprüfungen

Archivmeldung vom 07.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)
Panik, Paranoia, Angststöhrung, Psychose (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Gymnasiallehrer fordern die Kultusminister der Länder auf, sichere Abiturprüfungen mit Schnelltests für alle an allen Prüfungstagen zu gewährleisten. Für einen guten Infektionsschutz bei den Prüfungen seien in der Corona-Zeit ausreichend Schnelltests für alle an den Prüfungen Beteiligten für jeden Tag erforderlich, sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, der "Welt".

Lin-Klitzing weiter: "Schüler und Lehrkräfte sitzen während der Klausuren ohne Unterbrechung stundenlang im selben Raum. Wir brauchen ebenso kluge und klare Aussagen zur Pflicht oder Freiwilligkeit von Tests vor Prüfungen und vor dem Unterricht." Die Kultusministerkonferenz (KMK) kommt am Donnerstag zusammen. Eine solider Infektionsschutz umfasse Schnelltests für jeden an jedem Prüfungstag, Impfangebote für die unterrichtenden und prüfenden Lehrkräfte und die Einhaltung der AHA+L-Regeln für alle im Schulgebäude.

"Vor weiterem Präsenzunterricht muss geklärt sein, ob die Tests verpflichtend sind. Dann erwarten wir eine entsprechend sichere Organisation der Testungen und ausreichend Tests für alle Beteiligten", so Lin-Klitzing. Wenn die Tests freiwillig stattfinden sollten, könnten getestete und nichtgetestete Schüler anschließend nicht gemeinsam im Klassenzimmer sitzen. "Das hat Konsequenzen, denn damit wird der Präsenzunterricht mindestens bis zu den Sommerferien zur Wahloption." Das wolle der Philologenverband nicht. "Bei den Testungen geht es also nicht nur um eine Infektionsschutz-Maßnahme neben anderen, sondern die Kultusminister müssen Entscheidungen unter sorgfältigem Bedenken auch der pädagogischen Konsequenzen eines Pflicht- oder Wahl-Modells von Testungen treffen und diese klar kommunizieren. Die sich daraus ergebenden Probleme dürfen nicht zur Lösung den Schulen überlassen werden", so die Verbandsvorsitzende.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt davor, bei einer Ausweitung von Selbsttests an Schulen die Lehrkräfte als Aufsicht in die Pflicht zu nehmen. "In einer Grundschulklasse mit 28 Kindern Selbsttests ohne zusätzliches Personal durchzuführen, ist einfach nicht zu machen. So etwas kann sich nur jemand ausdenken, der noch nie in einer Schule gearbeitet hat", sagte Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann der "Welt". Die Schüler brauchten Anleitung, einige auch Assistenz. "Für eine Lehrkraft ist das nicht zu schaffen", sagte Hoffmann. Zudem könne es passieren, dass positiv getestete Schülerinnen und Schüler gehänselt und ausgegrenzt würden. "Wir sprechen uns daher klar gegen Tests im Klassenverband unter Aufsicht der Lehrkräfte aus."

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) warnte generell vor leichtfertigen Schulöffnungen nach den Osterferien. "Die Neuinfektionszahlen bei Kindern im Grundschulalter sind in der Woche vor den Osterferien rapide angestiegen - seit Öffnung der Schulen um 370 Prozent", sagte Verbandschef Udo Beckmann der Zeitung. "Diese äußert besorgniserregende Entwicklung hat allein einen Grund: die immer noch unzureichenden Bedingungen an Schulen." Solange sich diese nicht elementar verbesserten, werde es auch weiterhin zu vielen Infektionsfällen kommen. Es sei unverantwortlich, dass diverse Bundesländer den Kurs verfolgten, Schulen inzidenzunabhängig offenhalten zu wollen, warnte Beckmann. So werde die Gesundheit der Beschäftigten und Schüler aufs Spiel gesetzt, "und das halten wir für inakzeptabel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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