Lucke sieht Pegida in einem Jahr vermutlich verschwunden
Archivmeldung vom 31.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAfD-Bundessprecher Bernd Lucke geht davon aus, dass die islamkritische Bewegung Pegida innerhalb des nächsten Jahres massiv an Bedeutung verliert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verteidigte Lucke dennoch die Gespräche der sächsischen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry mit den Organisatoren: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es richtig war, mit Pegida zu reden."
Politiker wie SPD-Chef Sigmar Gabriel und die Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) seien diesem Beispiel gefolgt oder hätten es befürwortet. Zuletzt hatte ein interner Führungsstreit das Pegida-Organisationsteam zersplittert. Dieses Schicksal drohe seiner Partei nicht, so Lucke: "Es ist deren Problem, wenn sie sich zerlegen. Wir zerlegen uns nicht", sagte er. Auch inhaltlich grenzte Lucke die AfD von Pegida ab: Er sehe Zuwanderung, Migration und Integration "nur als eines von mehreren wichtigen Themen an", mit denen sich die AfD befasse. Auf die Frage, ob es Pegida in einem Jahr noch geben werde, sagte Lucke: "Ich glaube eher nicht."
AfD-Jugendorganisation muss auf Anerkennung warten
AfD-Chef Bernd Lucke hat den Vorwurf zurückgewiesen, wonach ein Flügel der Jugendorganisation der AfD, genannt Junge Alternative (JA), rechtsextremen Kreisen nahestehe. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) erklärte er: "Von einem rechtsextremen Kreisen nahestehenden Flügel kann keine Rede sein." Es gebe lediglich einen "starken nationalkonservativen Flügel in der Jungen Alternative". Eine offizielle Anerkennung der JA auf dem AfD-Bundesparteitag an diesem Wochenende in Bremen werde es entgegen anderer Forderungen aber noch nicht geben, erläuterte Lucke. Zum einen fehlten dafür satzungsrechtliche Voraussetzungen, zum anderen seien noch Fragen zu den programmatische Zielen der JA offen.
AfD-Chef: Eurozone wird in Griechenlandfrage nachgeben
AfD-Chef Bernd Lucke hat der Troika und Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, in der Griechenlandfrage einzuknicken. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Lucke, "ich fürchte, die Euro-Zone wird nachgeben gegenüber Syriza und Ministerpräsident Alexis Tsipras". Er rechne mit einem Kompromiss, der etwa eine auf fünf oder zehn Jahre befristete Freistellung von Zins und Tilgung beinhalte. "Damit aber wird das Problem nur in die Zukunft verschoben", monierte Lucke. Besser für Griechenland wie für das übrige Europa sei ein Schuldenschnitt - "aber nur gegen das Zugeständnis, dass Griechenland aus dem Euro ausscheidet". Das Geld, das Griechenland als Hilfe erhalte habe, sei ohnehin verloren, argumentierte Lucke. Allerdings habe er "die Hoffnung darauf aufgegeben, dass Frau Merkel endlich einmal auf einem Standpunkt bleibt, den sie angenommen hat." Der Erfahrung nach sei die Bundeskanzlerin immer diejenige gewesen, die in der Eurokrise eine rote Linie gezogen habe - "und die hat sie dann einen Monat später wieder überschritten. Und so, fürchte ich, wird es jetzt auch sein."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)