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Diskotheken-Betreiber offen für Debatte über Masken-Pflicht auf Tanzflächen

Archivmeldung vom 20.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Disko, Archivbild, Symbolbild
Disko, Archivbild, Symbolbild

Foto: Deutsche Fotothek‎
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT im Dehoga) fordert im Vorfeld des Branchentreffens "Club Convention" an diesem Dienstag in Osnabrück eine klare Öffnungsperspektive für Clubs in der Corona-Krise. "Wir sind nicht das Problem, sondern die Lösung", sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) signalisierte weitere Unterstützungsbereitschaft. Die Jugend werde sich über die Wintermonate nicht einsperren lassen, ist sich Büttner sicher. "Dann verlagern sich die Feiern in private Räumlichkeiten. Für das Infektionsgeschehen ist das gefährlicher als die Feier im Club. Wir wollen einen Dialog, um auszuloten, unter welchen Bedingungen eine Wiedereröffnung möglich wäre", sagte Büttner.

Wegekonzept, Maske auf der Tanzfläche, Lüftung, gegebenenfalls bezahlbare Schnelltests, darüber wolle man mit der Politik diskutieren. "Eine Maskenpflicht auf der Tanzfläche ist zwar nicht ideal, aber wir sollten es auch nicht ausschließen", so der BDT-Geschäftsführer.

Zusätzlich sind für Büttner weitere Hilfen für die Branche notwendig. Dass Bundeswirtschaftsminister Altmaier bereits angekündigt hat, die Überbrückungshilfen für die Veranstaltungsbranche verlängern zu wollen, sieht der BDT-Geschäftsführer positiv. Die Fixkosten müssten allerdings zu 100 Prozent übernommen werden. Auch ein Unternehmerlohn für Clubbetreiber sei zwingend notwendig, ergänzte er.

Und selbst wenn Betriebe wieder öffnen dürfen, sieht Büttner die Gefahr von Insolvenzen nicht gebannt. "Es braucht ein Konjunkturprogramm, um der Branche einen Anschub zu geben. Nach so vielen Monaten der Schließung schieben viele Betriebe einen Schuldenberg vor sich her, und es ist zu befürchten, dass wir nicht sofort zur Normalität zurückkehren werden." Daher fordere der Branchenverband bei Wiedereröffnung eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf den Eintrittspreis auf 7 Prozent.

Insgesamt steht Bundeswirtschaftsminister Altmaier weiteren Corona-Hilfen grundsätzlich offen gegenüber. "Dort, wo es notwendig ist, müssen wir weiterhelfen. Die Details diskutieren wir jetzt in der Regierung und mit den Ländern", teilte er gegenüber der "NOZ" mit. Das gelte zum Beispiel für Veranstalter, Messeausrüster, Caterer, Gastronomen und "generell für alle, die an ihrer Berufsausübung noch länger gehindert sind. Wo es zu neuen Einschränkungen kommt, darf das nicht zum Ruin der Betroffenen führen", so Altmaier weiter.

Das Instrument der Überbrückungshilfe mit direkten Zuschüssen ist für den Wirtschaftsminister bereits wichtige Unterstützung. Bislang gibt es laut Bundeswirtschaftsministerium bei den Überbrückungshilfen ein Antragsvolumen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro, bewilligt wurden bislang 1,1 Milliarden Euro.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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