Saar-Ministerpräsidentin warnt vor "Denkzettelwahl"
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) warnt davor, die Bundestagswahl im Februar als "Denkzettelwahl" für die Politik in Berlin zu nutzen. "Wer meint, mal einen Denkzettel bei der Wahl zu verteilen, wacht schnell mit einer Regierung auf, die Wirtschaft und Arbeitsplätze gefährdet", sagte Rehlinger dem "Handelsblatt".
Das Wahlprogramm der AfD sei "gegen Arbeitnehmer, gegen Europa und damit gegen unsere wirtschaftlichen Interessen" gerichtet.
Sie wies in diesem Zusammenhang auf mögliche Einflussnahme-Versuche
Russlands hin. Der Kreml-Chef Wladimir Putin "schmiedet gerade eine
Internationale der Rechten und Rechtsextremen und setzt voll auf die
AfD", sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende. Die
"vernünftigen Demokraten" dürften sich auch nicht von Rechtspopulisten
wie dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der italienischen
Regierungschefin Giorgia Meloniund dem FPÖ-Chef Herbert Kickl
unterkriegen lassen. "Gegen die politische Agenda der rechten und
rechtsextremen Internationalen muss die vernünftige Mitte
zusammenstehen", sagte Rehlinger.
Mit Blick auf den künftigen
US-Präsidenten Donald Trump sagte Rehlinger: "Die Antwort auf Trump
lautet Europa und eigene Stärke. Verteidigungspolitisch,
sicherheitspolitisch, handelspolitisch." Die SPD-Vizechefin lobte die
Intervention von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen die Äußerungen von
Trump zu Gebietsansprüchen auf Grönland. Hier gehe um Europa und die
Unverletzlichkeit von Grenzen. "Es ist gut, dass der Bundeskanzler auch
einem künftigen US-Präsidenten sagt, was nicht geht", sagte sie. Auch
Frankreich habe auf "Trumps Grönland-Fantasien" reagiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur