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Feindbild Kinder

Archivmeldung vom 22.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Familienbericht vorgelegt: Arbeitslosigkeit, sinkende Löhne und unsoziale Politik der Bundesregierung haben die Armut von kinderreichen Familien immer weiter verschärft. www.jungewelt.de, berichtet

Áus dem Inhalt:

Alleinerziehende und Familien mit Kindern sind in der Bundesrepublik überdurchschnittlich von Armut betroffen und haben deutlich geringere Durchschnittseinkommen als kinderlose Haushalte. Ursache sind die hohe Arbeitslosigkeit und die seit Jahren sinkenden Löhne. Doch jetzt will die Bundesrepublik angeblich familienfreundlich werden. Zumindest behauptete das am Dienstag die zuständige Bundesministerin Renate Schmidt (SPD), als ihr der 7. Familienbericht übergeben wurde. Der 500seitige Bericht wurde innerhalb von zwei Jahren von einer siebenköpfigen Wissenschaftlerkommission unter Leitung des Berliner Soziologen Hans Bertram erarbeitet. Er zeichnet ein komplexes und kritisches Bild von der Lage der Familien in der Bundesrepublik.

Die Autoren verlangen bessere Rahmenbedingungen für Familien, die über staatliche Geldleistungen hinausgehen müßten.


Die Wissenschaftler drängen in dem Bericht auf eine veränderte Familienpolitik. Konkret gehört dazu aus ihrer Sicht eine zentrale Familienförderung anstelle der verschiedenen Leistungen von Bund, Ländern und Kommunen. Die bisher 150 Milliarden Euro jährlich für verschiedene Fördermaßnahmen hätten die Familienfreundlichkeit nicht befördert.

Der Bericht unterstützt das Modell eines Elterngeldes als Lohnersatz, das Familienministerin Schmidt vorgeschlagen hat. Die SPD will mit bis zu 1800 Euro im Monat ein Jahr lang junge Familien unterstützen. Arbeitslose Eltern sollen einen Sockelbetrag von 750 Euro bekommen. Dadurch soll das bisherige Erziehungsgeld wegfallen, das bisher maximal 480 Euro beträgt. Das Elterngeld soll sich am letzten Nettoeinkommen der Eltern orientieren.

»Leider müssen wir feststellen, daß mit Hartz IV Kinderarmut eher zunimmt«. Das stehe »im Widerspruch zu einer Politik, die für sich in Anspruch nimmt, junge Familien mit Kindern besonders fördern zu wollen.«

Präsident der Volkssolidarität, Gunnar Winkler,

Quelle: http://www.jungewelt.de/2005/08-17/001.php

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