Justizminister will Leistungen für bestimmte Asylbewerber senken
Archivmeldung vom 13.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) bringt eine deutliche Kürzung von Sozialleistungen für Asylbewerber ins Gespräch, die aus anderen EU-Staaten nach Deutschland reisen.
"Es
gilt das Dublin-System, wonach der EU-Staat für einen Flüchtling
zuständig ist, in dem dieser die EU betreten hat", sagte Buschmann der
"Welt am Sonntag". "Viele kommen aber trotzdem nach Deutschland. Ich
meine, dass wir die Sozialleistungen bei diesen Fällen auf die
Finanzierung der Rückkehrkosten beschränken könnten."
Denn die
Asylbewerber hätten bereits im Ersteinreisestaat Anspruch auf
Unterstützung, sagte Buschmann weiter. "Sie können nicht erwarten, von
der Solidarität der Menschen hierzulande zu leben, wenn sie nicht
zurückreisen wollen. Das ist sicherlich umstritten, aber wir müssen an
diese Pull-Faktoren weiter ran, die aktuell zu viele Menschen auf
irregulärem Wege zu uns locken."
Für die Prüfung des Asylgesuchs
ist in der Regel das Land der Ersteinreise zuständig. Dort erhalten
Asylbewerber auch Sozialleistungen. Viele reisen allerdings nach
Deutschland weiter, wo sie ebenfalls Sozialleistungen erhalten. Wenn sie
nicht ins Land der Ersteinreise zurückgeführt werden können oder selbst
ausreisen, wird Deutschland nach einer bestimmten Frist für den Fall
zuständig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur