Faeser weist Forderungen nach höheren Einbürgerungshürden zurück
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Forderungen der Union nach höheren Hürden für die Einbürgerung scharf zurückgewiesen und ihr einen "populistischen Überbietungswettbewerb" vorgeworfen. "Die Union setzt offenbar auf Populismus und ignoriert die Fakten", sagte Faeser der "Rheinischen Post".
"Wir haben mit unserer Reform des Staatsangehörigkeitsrechts die
Voraussetzungen für den deutschen Pass viel strenger gemacht als
bisher", so die SPD-Politikerin. Jetzt würden "klare rote Linien"
gelten: kein deutscher Pass für Kriminelle, keiner für Antisemiten,
keiner für Menschen, die nicht glasklar zur freiheitlich-demokratischen
Grundordnung stehen, keiner für Männer, die die Gleichberechtigung von
Frauen missachten, und kein deutscher Pass für Menschen, die nicht
selbst für sich und ihre Familie sorgen können, sagte Faeser.
"Bei
all diesen Punkten haben wir das Staatsangehörigkeitsrecht strenger
gemacht, als es unter den langjährigen unionsgeführten Bundesregierungen
war. Es geht also nicht um die Aberkennung der Staatsbürgerschaft, die
nach unserer Verfassung und dem europäischen Recht hohen Hürden
unterliegt. Sondern es geht darum, dass ausländische Kriminelle gar
nicht erst deutsche Staatsbürger werden können. Dafür haben wir
gesorgt."
Gleiches gelte für die Ausweisung und Abschiebung von
Straftätern. "Wir haben die Gesetze so geändert, dass Kriminelle
schneller und konsequenter abgeschoben werden können", so die
Innenministerin weiter. Abschiebehaft und Ausreisegewahrsam habe man
verlängert. Zuletzt habe man mit dem Sicherheitspaket dafür gesorgt,
dass Täter, die Straftaten mit Messern begehen, konsequent ausgewiesen
werden können. "Wir haben außerdem geregelt, dass rassistische,
antisemitische oder gegen die sexuelle Orientierung gerichtete
Straftaten häufiger zur Ausweisung führen. Das gilt es konsequent
durchzusetzen", so Faeser.
"Deutschland hat 2024 über 20 Prozent
mehr Abschiebungen vollzogen als im Vorjahr. Wir haben erstmals wieder
schwere Straftäter nach Afghanistan abgeschoben - und werden das
fortsetzen. Auch das zeigt: Handeln zählt, ein populistischer
Überbietungswettbewerb hilft niemandem", so Faeser weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur