Schäfer-Gümbel räumt Fehler der SPD ein
Archivmeldung vom 01.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakThorsten Schäfer-Gümbel räumte in einem Interview ein, dass es ein Fehler seiner Partei war, trotz der früheren Versprechungen ein Bündnis mit der Linkspartei geplant zu haben.
In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärte Schäfer-Gümbel, "Der Fehler war der Wortbruch. Der Fehler war, nach der Wahl etwas anderes zu machen, als wir vorher gesagt haben."
Seine Vorgängerin Andrea Ypsilanti hingegen fand es von vornherein einen Fehler, ein Bündnis mit der Linken kategorisch aus zuschliessen. Nach ihre Wahldesaster sieht sie sich nun neuen Forderungen auf einen Amtsverzicht in ihrer Partei ausgesetzt.
16 Sozialdemokraten sollen sich, nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und des "Darmstädter Echos", für einen Rücktritt des Parteivorstandes und von Ypsilanti ausgesprochen haben. Der SPD-Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel rief seine Partei am Sonntag allerdings zur Besonnenheit auf und forderte in einem Brief: "Das Nachtreten muss aufhören".
Auf seinen ausdrücklichen Wunsch halte ihm Ypsilanti den Rücken frei und überlasse die Arbeit in einer schwierigen Situation nicht nur anderen, schrieb Schäfer-Gümbel.
Wenn die Wahl am 18. Januar gelaufen ist, wird er zu neuen Gesprächen über die Erfahrungen und Konsequenzen aus dem Wahlergebnis einladen.
Andrea Ypsilanti weht aus der Partei immer noch heftiger Gegenwind ins Gesicht. So drohte Astrid Starke mit einer Gegenkandidatur um Platz zwei der Landesliste, wenn Ypsilanti kein Zeichen der Erneuerung setzte. Starke wurde als Landtagskandidatin für die zurückgetretene Parteirebellin Dagmar Metzger nominiert.
Am 18. Januar wird in Hessen gewählt.