Ex-Staatssekretärin Döring kritisiert Bildungsministerium scharf
Sabine Döring, die im Zuge der "Fördergeldaffäre" in den Ruhestand versetzte Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium (BMBF), hat den FDP-Mitgliedern der Leitungsebene des Ministeriums "plumpe Ignoranz gegenüber dem Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit" und einen Missbrauch der Exekutive "als Instrument des parteipolitischen Kampfes" vorgeworfen. Das geht aus einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu Grundfragen des Verhältnisses von Wissenschaft und Politik hervor.
Darin kommt die Tübinger Professorin für Philosophie auch auf die
Angelegenheit der Behandlung eines offenen Briefes Berliner
Hochschullehrender im BMBF zu sprechen, die am 16. Juni 2024, einem
Sonntag, zu ihrer Entlassung als Staatssekretärin führte. Das BMBF
verweigert Döring die Genehmigung, über die Umstände der Entlassung und
deren Vorgeschichte vor dem Forschungsausschuss des Bundestags oder
gegenüber der Presse Auskunft zu geben. Bundesministerin Bettina
Stark-Watzinger (FDP) wurde vom Ausschuss zweimal befragt. Eine Klage
Dörings gegen das Redeverbot ist anhängig.
In ihrem Beitrag
äußerte Döring jetzt die Befürchtung, dass die "mangelhafte
Aufarbeitung" der Affäre künftige Empfänger von Fördermitteln zu
vorauseilender Selbstzensur im Sinne einer "Schere im Kopf" erziehe. Sie
rügte auch "untaugliche personelle Konsequenzen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur