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AfD-Chef Lucke wirft Bundesregierung Täuschung vor - Euro-Rettungskredite verloren

Archivmeldung vom 27.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Prof. Dr. Bernd Lucke Bild: Universität Hamburg
Prof. Dr. Bernd Lucke Bild: Universität Hamburg

Der Gründer der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Bürger zu täuschen und einen Schuldenschnitt für Griechenland auf die Zeit nach der Wahl im September hinauszuzögern. "Griechenland ist praktisch bankrott und wird mit ESM-Krediten nur noch über die Bundestagswahl gerettet", sagte der Wirtschaftsprofessor in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Der kommende Schuldenschnitt werde die deutschen Steuerzahler 25 bis 30 Milliarden Euro kosten, rechnet Lucke.

"Dieses Geld ist verloren, durch die unsinnige Rettungspolitik verspielt", sagte der Ökonom von der Universität Hamburg. Durch die Euro-Krisenpolitik sei zudem die kapitalgedeckte Altersvorsorge vieler Bürger gefährdet, warnt Lucke. Die Europäische Zentralbank habe die Zinsen auf ein so niedriges Niveau gedrückt, dass Ersparnisse von der Inflation aufgezehrt würden.

Zugleich wehrte sich Lucke in der Zeitung gegen die Kritik aus der CDU, mit der Forderung nach einer Euro-Auflösung Hunderttausende deutsche Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft zu gefährden. Die AfD trete dafür ein, dass die südeuropäischen Länder, die wirtschaftlich zu schwach sind, aus dem Euro aussteigen. "Der Ausstieg von Zypern, Griechenland, Italien, Spanien und Portugal betrifft nur etwa 9 Prozent der deutschen Exporte, also einen ziemlich kleinen Anteil", sagte Lucke. Von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen könne keine Rede sein. Es sei sogar möglich, dass die deutschen Exporte in diese Länder nach einer Abwertung wieder wachsen werden, wenn sich Südeuropa wirtschaftlich nach einem Euro-Austritt erhole.

Zuletzt hatte die Südwest-CDU die Union vor der Bundestagswahl aufgefordert, eine klare Kampagne für den Euro und Europa zu führen, um die AfD in Schach zu halten.

Nach der jüngsten Allensbach-Umfrage kommt die AfD derzeit auf 3,5 Prozent der Stimmen, andere Institute bewerten sie niedriger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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