Schwarz-Rot will Sport- und Musikfans besser vor "Abzocke" schützen
SPD und Union wollen Sport- und Musikfans vor überteuerten Tickets für Sportereignisse, Konzerte und andere Veranstaltungen besser schützen. "Sport- und Musikfans dürfen nicht länger abgezockt werden", sagte der SPD-Rechtsexperte Johannes Fechner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Es geht nicht, dass Veranstaltungen schnell ausverkauft sind, aber
online Tickets für ein Vielfaches des Ursprungspreises verkauft werden.
Konzerte und Sportevents müssen für alle Fans bezahlbar bleiben",
forderte Fechner, der in der vergangenen Legislaturperiode
Parlamentarischer Geschäftsführer und Justiziar der
SPD-Bundestagsfraktion war.
Fechner forderte, beim
Ticketzweitmarkt die Transparenzregeln zu verschärfen. "Es muss klar
sein, wer der Verkäufer ist, wie hoch der Originalpreis des Tickets ist
und ob der Ticketverkäufer gewerblich oder privat handelt", sagte er .
Zwar wolle man den Weiterverkauf von Tickets nicht verbieten, aber man
wolle es den Veranstaltern ermöglichen, Preisgrenzen für den
Weiterverkauf festzusetzen. "Außerdem sollen die Plattformen mehr
Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen und ein Beschwerdemanagement
vorhalten und gemeldete Verstöße umgehend entfernen."
Auch
forderte der SPD-Politiker, dass der Ticketerstmarkt stärker betrachtet
werden solle, insbesondere bei der dynamischen Preisgestaltung, die oft
zu "exorbitanten Preisen" führe. "Wir müssen hier prüfen, inwieweit
Eingriffe an dieser Stelle mit der Vertragsfreiheit in Einklang zu
bringen sind", sagte Fechner. Städte, die Eigentümer von Eventlocations
sind, sollten mit dem Pächter das sogenannte Dynamic Pricing
ausschließen.
Der CDU-Justizpolitiker Günter Krings sagte den
Funke-Zeitungen: "Der bestehende Missbrauch durch anonyme, gewerblich
agierende Anbieter, die Eintrittskarten mit teils extremen
Preisaufschlägen weiterverkaufen, stellt ein ernsthaftes Problem dar -
nicht nur für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch für die
Veranstalter von Sport- und Kulturereignissen." Es brauche mehr
Transparenz und klare Informationspflichten für Online-Ticketbörsen. Ein
vollständiges Verbot des Ticketzweitmarktes wolle man aber nicht
erlassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur