Schielke-Ziesing: Arbeiten bis zum Umfallen darf nicht die Lösungsstrategie für die Rentenkrise sein
Archivmeldung vom 08.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung hat in einem Gutachten die Verlängerung der Lebensarbeitszeit perspektivisch auf mindestens 68 Jahre gefordert. Grund dafür seien "schlagartig steigende Finanzierungsprobleme" durch den Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das Rentenalter.
Dazu erklärt die rentenpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Ulrike Schielke-Ziesing: "Arbeiten bis zum Umfallen, das ist kurz gesagt das Ergebnis und die Lösungsstrategie der Bundesregierung für das Rentendesaster, auf das wir zusteuern. In der Tat hat die Rentenversicherung ein enormes Finanzierungsproblem, nicht zuletzt dank der Gewohnheit der wechselnden Bundesregierungen, ständig neue Sozialleistungen zu kreieren, für die dann die Rentenversicherung geradestehen muss. Jetzt von 'schockartigen Finanzierungsproblemen' zu fabulieren ist natürlich Blödsinn.
Ich frage mich, was die 2018 eigens für die Weiterentwicklung des Rentensystems einberufene Rentenkommission eigentlich drei Jahre lang getan hat. Die langfristige Altersentwicklung, das heißt auch das Verhältnis von Rentenansprüchen und Beitragseinnahmen ist doch seit Jahrzehnten bekannt. Was nun droht, ist ein Desaster mit Ansage. Hier mit der steigenden Lebenserwartung zu argumentieren, ist unredlich.
Der wissenschaftliche Beirat hat die erweiterte Mütterrente, die Rente mit 63 und die Einführung der Grundrente als rentenpolitische 'Sackgasse' bezeichnet, völlig zu Recht. Die Krise des deutschen Rentensystems ist hausgemacht. Schon heute haben wir laut OECD das schlechteste Rentensystem in Europa mit den höchsten Beiträgen und den niedrigsten Renten. Wir unterstützen die Rentensysteme anderer Länder in Europa mit Milliardenbeträgen, das Geld sollten wir erst einmal für unsere Renten verwenden, bevor wir an eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit denken."
Quelle: AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag (ots)