Esken fordert Bundesregierung zu Abkehr von Twitter-Nachfolger X auf
Archivmeldung vom 27.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Chefin Saskia Esken fordert die Bundesregierung auf, keine Kommunikation mehr über die Plattform X/Twitter zu betreiben. Esken begründete dies damit, dass der Kurznachrichtendienst zunehmend "eine Schlagseite zur rechten Plattform für Desinformation" bekommen habe. "Elon Musk formt das Medium als Plattform für seine persönliche Meinung und unterlässt gleichzeitig alles, was zur Eindämmung russischer Desinformationskampagnen dienen könnte", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt".
Vor allem, um die hybride Kriegsführung von Kremlchef Wladimir Putin zu
begrenzen, müssten nun "die Daumenschrauben" des neuen EU-Gesetzes über
digitale Dienste (Digital Services Act, kurz DSA) angezogen werden, so
Esken. "Ebenso notwendig wäre es, dass Bundesregierung und Europäische
Union sich endlich alternativen Plattformen für ihre
Kurznachrichten-Kommunikation suchen und X nicht weiter füttern."
Auch
der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz sieht Handlungsbedarf.
"Gegen weitgehend unregulierte Plattformen wie X und Tiktok hilft nur
klare rechtsstaatliche Regulierung, auch, um unsere Demokratien und
Meinungsfreiheit zu schützen", sagte er dem "Handelsblatt". Musk habe
bis heute nicht verstanden, dass mit der Verantwortung für X auch eine
sehr große gesellschaftliche Verantwortung einhergehe. Stattdessen
verbreite er immer wieder "absurdeste Verschwörungsideologien". Zudem
mache Musk aus seiner Sympathie für Donald Trump keinen Hehl. "So greift
er bewusst immer wieder auch in demokratische Willensbildungsprozesse
ein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur