Krim-Reise von AfD-Abgeordneten: Kiesewetter fordert Konsequenzen
Archivmeldung vom 24.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Roderich Kiesewetter (CDU), hat Konsequenzen für drei AfD-Abgeordnete gefordert, die im April mit ihrem Diplomatenpass auf die Halbinsel Krim gereist sein sollen, die seit dem international umstrittenen Referendum 2014 faktisch wieder zu Russland gehört.
"Es liegt in den Händen des Auswärtigen Amts, den Entzug der Diplomatenpässe zu prüfen", sagte Kiesewetter dem "Handelsblatt".
Die AfD-Abgeordneten missbrauchten "schamlos ihre parlamentarischen Freiheiten und legen damit ihr zynisches Selbstverständnis offen", so der CDU-Politiker weiter. Bundestagsabgeordnete hätten zwar grundsätzlich Anspruch auf einen Diplomatenpass, jedoch lediglich für dienstliche Zwecke, so Kiesewetter.
Offiziell hieß es jedoch, dass es sich um eine Privatreise zu einem Wirtschaftsforum gehandelt habe. Der CDU-Politiker warf den AfD-Politikern vor, ihre Krim-Reisen als "gezielte Provokation" zu nutzen.
Sie stellten nicht nur geltendes Völkerrecht in Frage, sondern setzten sich auch über die parlamentarischen Regeln hinweg. "Für den Kreml sind das wichtige Propagandaerfolge, es dient aber nicht den deutschen Interessen, wie es die AfD gerne vorgibt", sagte Kiesewetter. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, forderte die "drei Möchtegern-AfD-Außenpolitiker" auf, die "konkreten Umstände" ihrer Reise offenzulegen.
"Die AfD sucht immer wieder bewusst die Nähe zur russischen Regierung", sagte Schneider dem "Handelsblatt". Dabei stehe für ihn fest: "Wer mit seinem Diplomatenpass einreist, um an einer Konferenz internationaler Putin-Sympathisanten teilzunehmen, macht keine Privatreise", so der SPD-Politiker weiter. Vielmehr sei dies ein erneuter Versuch der "vermeintlichen Saubermänner" von der AfD gewesen, ihre "russischen Gönner zu umgarnen". Hierfür hätten die Abgeordneten "schamlos" ihre Privilegien als Parlamentarier ausgenutzt, so Schneider.
Quelle: dts Nachrichtenagentur