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Ökonom Rudolf Hickel: EZB nicht schuld an niedrigen Zinsen

Archivmeldung vom 22.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prof. Dr. Rudolf Hickel Bild: uni-bremen.de
Prof. Dr. Rudolf Hickel Bild: uni-bremen.de

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach Ansicht des Bremer Ökonomen Rudolf Hickel nicht schuld an den derzeit historisch niedrigen Zinsen.

"Die entscheidende Ursache ist das Übersparen und damit die überschüssige Liquidität, die den Weg in die Finanzierung privater und öffentlicher Investitionen nicht findet", sagte Hickel, Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, im Vorfeld der EZB-Ratssitzung der Tageszeitung "neues deutschland". Hinter der überschüssigen Liquidität und den niedrigen Zinsen stehe einerseits die wachsende Konzentration der Vermögenseinkommen, die auf den Finanzmärkten rentable Anlagen suchen. Andererseits geben nicht mehr nur die privaten Haushalte und die Unternehmen, sondern auch der Staat mit seinen Haushaltsüberschüssen weniger aus, als sie einnehmen. "Wer dennoch die Zinswende verspricht, der hat die Ursachen dieser verzweifelten Geldpolitik nicht verstanden", so Hickel.

Quelle: neues deutschland (ots)


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