Habeck verteidigt Wachstumspaket gegen Kritik
Archivmeldung vom 11.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat das im Rahmen der Haushaltsverhandlungen geeinte Wachstumspaket der Ampelkoalition gegen Kritik verteidigt.
"Das ist alles schon angekommen in der Wirtschaft und wird sehr, sehr
positiv aufgenommen", sagte Habeck dem Internetportal des Senders ntv.
Die auch in den Regierungsparteien umstrittenen Steuerrabatte für
ausländische Fachkräfte seien nur eine von vielen Maßnahmen gegen den
Arbeits- und Fachkräftemangel, die sich vor allem auf den inländischen
Arbeitsmarkt konzentrierten.
Zum Vorwurf, ausländische
Arbeitnehmer würden mit den angedachten Steuerrabatten im Vergleich zu
Bundesbürgern bevorzugt, sagte Habeck: "Ich sehe dieses Argument
durchaus. Es ist ausdrücklich vorgesehen, dass man nach einiger Zeit
überprüft, ob solche Steueranreize funktionieren. Wenn nicht, lässt man
es wieder." Mehrere EU-Länder böten im Wettbewerb um Fachkräfte
derartige Rabatte und hätten "damit einen Wettbewerbsvorteil" gegenüber
Deutschland.
Auch die angekündigten Änderungen beim Bürgergeld
betrachtet Habeck als sinnvoll. Das Bürgergeld sei eine
"Errungenschaft", so der Grünen-Politiker. "Für die wenigen, die das
Bürgergeld ausnutzen, muss es aber auch eine Antwort des Staates geben."
Habeck warnte die Regierungsfraktionen davor, entweder Anreize oder
Verschärfungen beim Bürgergeld infrage zu stellen. "Die Maßnahmen sind
gut austariert, es ist ein Gesamtpaket, das müssen wir alle im Blick
haben", sagte Habeck. "Das sollte man nicht aufschnüren."
Die
Debatte über eine Aussetzung der Schuldenbremse hält Habeck nach eigenen
Angaben für beendet. "Wenn nichts Weiteres passiert, halte ich die
Frage der Notlage mit dem Haushaltsentwurf, den wir vorgestellt haben,
für erledigt", sagte Habeck. "Es gibt einen Unsicherheitsfaktor, den der
Haushalt noch nicht abbildet. Das ist die Präsidentschaftswahl in den
USA." Zwei Wochen vor der Haushaltsverabschiedung im Bundestag fällt die
Entscheidung zwischen Amtsinhaber Joe Biden und seinem Vorgänger. "Wenn
dann Donald Trump gewinnen sollte, kann sich noch einmal etwas richtig
Fundamentales ändern. Wie wir damit umgehen würden, lässt sich heute
noch nicht sagen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur