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bpa-Präsident wundert sich über späte Erkenntnis zu steigenden Pflegekosten

Archivmeldung vom 25.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bernd Meurer / Bild: bundesverband-dienstleistungwirtschaft.de
Bernd Meurer / Bild: bundesverband-dienstleistungwirtschaft.de

Das derzeitige Augenreiben in der Öffentlichkeit wegen der erwartbar steigenden Kosten für die Versorgung Pflegebedürftiger sorgt beim Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) für Verwunderung. Auch wenn die finanzielle Belastung der meisten Heimbewohnerinnen und Heimbewohner momentan niedriger ist als im Dezember 2016 vor der letzten Reformstufe, irritiert es nach den Worten von bpa-

Präsident Bernd Meurer sehr, wenn Politikerinnen und Politiker vor knapp drei Jahren Beifall gespendet haben und sich nun verwundert geben: "Das Kurzzeitgedächtnis scheint bei manchen Parlamentariern nicht sehr ausgeprägt zu sein." Nachdem zum 1. Juli 2017 zunächst eine deutliche Entlastung der pflegebedürftigen Menschen erfolgte, zeigen sich nun die Auswirkungen der weiteren politisch veranlassten Änderungen. Bessere Personalschlüssel und höhere Löhne in der Altenpflege verursachen selbstverständlich - und in keiner Weise überraschend - höhere Kosten für pflegebedürftige Menschen. Meurer: "Da diese Auswirkung von Beginn an unvermeidbar klar war, weil die Höhe der Pflegeversicherungsleistungen nicht entsprechend angepasst wurde, ist der jetzt deutliche politische Handlungsdruck hausgemacht. Eins und eins ist immer noch zwei."

"Niemand", sagt bpa-Präsident Meurer, "konnte bei den politisch forcierten Personalverbesserungen und Lohnsteigerungen ernsthaft annehmen, dass in den neuen Bundesländern dauerhaft die Rund-um-die-Uhr-Versorgung für etwa 1.000 Euro all inclusive zu haben sein wird, während im Westen bei guten Löhnen und besseren Personalschlüsseln 2.300 Euro Eigenanteil zu tragen sind. Unsere Heimleiterinnen und Heimleiter hatten die Kostensteigerungen zu erklären und wundern sich über das scheinbar späte Aufwachen der politisch Verantwortlichen. Geküsst wurde niemand, wenn den Angehörigen 300 Euro Mehrkosten erklärt werden mussten."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)

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