Handwerk wehrt sich gegen Abstriche beim Steuerbonus
Archivmeldung vom 01.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHandwerkspräsident Hans-Peter Wollseifer hält den Steuerbonus auf Handwerkerleistungen für unverzichtbar, um erfolgreich Schwarzarbeit zu bekämpfen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) wies Wollseifer Überlegungen der Regierungskoalition zurück, durch Abstriche bei der Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen finanzielle Spielräume für die energetische Gebäudesanierung zu gewinnen. Es verbiete sich, sehr unterschiedliche Ziele gegeneinander auszuspielen.
Der Steuerbonus als Instrument gegen Schwarzarbeit müsse erhalten bleiben. Dieser Bonus sei Kunden und Betrieben bekannt, einfach zu nutzen sowie sozialverträglich für Kleinverdiener und Mieterhaushalte, betonte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Völlig andere Ziele hat nach seinen Worten die steuerliche Anreizförderung für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden. Es gehe dabei um mehr Klimaschutz sowie den Erfolg der Energiewende. Eine rein haushalterische Betrachtung dieser Instrumente sei daher nicht angemessen, sagte Wollseifer.
Bayern lehnt Kürzung des Handwerkerbonus ab
Die bayerische Landesregierung lehnt die Überlegungen der großen Koalition in Berlin ab, die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen zu begrenzen. Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe), es sei "widersprüchlich und kontraproduktiv", den Bürgern einen Steuervorteil zu nehmen, um damit eine neue Vergünstigung finanzieren zu können. Auch handle es sich um eine Steuererhöhung, weil Reparaturen am Haus auf diesem Weg teurer würden. Innerhalb der Bundesregierung wird überlegt, mit dem eingesparten Geld eine Finanzierungslücke im neuen Klimaschutzprogramm zu schließen, das das Kabinett an diesem Mittwoch beschließen will.
Durch eine Beschränkung des Handwerkerbonus könnten laut SZ bis zu 400 Millionen Euro in die Kasse kommen. Sie stünden dann zur Verfügung, um weitere steuerliche Anreize für die energetische Gebäudesanierung bezahlen zu können. Kommt es zur Umwidmung des Geldes, könnten die Bürger voraussichtlich statt 20 nur noch 15 Prozent des Handwerkerlohns bis zu einer jährlichen Obergrenze von 6.000 Euro beim Finanzamt geltend machen, schreibt die SZ weiter.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)