FDP-Abgeordneter: Canels Äußerung zum Ende von Schwarz-Gelb ist keine Einzelmeinung
Archivmeldung vom 12.08.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer FDP-Bundestagsabgeordnete Erwin Lotter warnt davor, die Äußerungen seiner Fraktionskollegin Sylvia Canel zum Ende der schwarz-gelben Koalition "als Einzelmeinung abzutun". "Dies wäre ein schwerer Fehler", sagte Lotter dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) an die Adresse der Koalitionsspitzen. Dennoch sei der Hinweis Canels auf persönliche Sympathien für einen Koalitionsbruch "wenig hilfreich" gewesen.
Angesichts der anhaltenden Hysterie auf den Finanzmärkten und der dramatischen Verwerfungen in bisher stabilen Gesellschaften Westeuropas dürfe es "natürlich kein Weiter so" geben, sagte der Augsburger Abgeordnete. Die Regierung dürfe nicht ignorieren, dass die Menschen zunehmend an der Lösungskompetenz der Politiker zweifeln. Jeder Bundestagsabgeordnete müsse kritisch prüfen, wie das Vertrauen der Bürger zurückgewonnen werden könne.
Die Hamburger Bundestagsabgeordnete Sylvia Canel (FDP) hatte sich am Donnerstag für das Ende der schwarz-gelben Koalition im Bund ausgesprochen. "Ja", ein vorzeitiges Ende von Schwarz-Gelb fände sie "sympathisch", sagte sie dem lokalen Fernsehsender Hamburg 1. Sie sei "mit manchem sehr unglücklich in dieser Koalition". Die Kompromisse dort hätten sich für die FDP oft als nachteilig erwiesen.
Lotter ist seit November 2008 für den Wahlkreis Augsburg-Land Mitglied des Deutschen Bundestages.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)