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Tillich für Direktwahl des Bundespräsidenten

Archivmeldung vom 23.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Erster Amtssitz des Bundespräsidenten ist das Schloss Bellevue in Berlin. Bild: © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 / wikipedia.org
Erster Amtssitz des Bundespräsidenten ist das Schloss Bellevue in Berlin. Bild: © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 / wikipedia.org

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat sich für eine Direktwahl des Bundespräsidenten ausgesprochen. "Ich habe grundsätzlich Sympathie für den Gedanken, den Bundespräsidenten direkt vom Volk wählen zu lassen", sagte Tillich der Tageszeitung "Die Welt". "Allerdings müsste er dann auch mit anderen, größeren Befugnissen ausgestattet werden."

Tillich sagte voraus, dass nicht alle Wahlmänner der bürgerlichen Parteien in der Bundesversammlung für den Kandidaten Joachim Gauck stimmen werden. "Ich gehe davon aus, dass er im ersten Wahlgang gewählt wird. Aber er wird nicht mit hundert Prozent der Stimmen rechnen können - auch nicht im bürgerlichen Lager", so der CDU-Politiker. "Es wird Wahlmänner geben, die sagen: Da hätte ich mir jemand anderes besser vorstellen können."

Tillich äußerte die Hoffnung, dass Gauck "dem Wort von Roman Herzog neue Bedeutung verleiht: Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen". Gauck könne Leitfigur einer Gesellschaft werden, die sich wieder stärker an Werten orientiere. Er halte es für bedeutsam, dass sich Gauck um die Menschen kümmern wolle, die sich ehrenamtlich zum Wohl der Gesellschaft einbringen.

Der Ministerpräsident beklagte Indiskretionen der Berliner Regierungskoalition bei der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten. "Sie haben Spekulationen über Sieger und Nicht-Sieger ermöglicht. Dafür habe ich kein Verständnis", sagte er. "Die Berliner Koalition muss aufpassen, dass sie ihre Vertrauensbasis nicht gefährdet."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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