Afghanistan-Einsatz SPD und Grüne gegen Verzahnung von Isaf und Enduring Freedom
Archivmeldung vom 06.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD und Grüne stehen der von Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer angekündigten Verzahnung der Militäreinsätze Isaf und Enduring Freedom und einer Ausdehnung von Isaf in den Süden Afghanistans skeptisch gegenüber. "Es darf keine Vermischung der beiden Missionen geben; das muss nach außen unterscheidbar bleiben", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gernot Erler der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".
"In der Bevölkerung ist Isaf sehr anerkannt. Das dient auch dem
Schutz unserer Soldaten." Überdies gebe es im Süden Afghanistans noch
echte Kämpfe. Der grüne Fraktionsvizechef Winfried Nachtwei äußerte
sich ähnlich. "Isaf und Enduring Freedom müssen getrennt bleiben.
Eine Verzahnung würde den Erfolg zunichte machen."
Unionsverteidigungsexperte Christian Schmidt hielt dagegen. "An einer
engeren Verzahnung kommt man gar nicht vorbei", sagte er dem Blatt.
"Das ist für einen besseren Schutz notwendig. Von den Gegnern wird
das sowieso als eins wahrgenommen." Die Taliban machten keinen
Unterschied zwischen beiden Einheiten. Unter Enduring Freedom sind
jene Truppen zusammengefasst, die aktiv und mit Gewalt gegen
Terroristen vorgehen. Isaf ist eine Friedenstruppe.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung