Grüne fordern "großes Reinemachen" bei der Beschaffung von Rüstungsgütern
Archivmeldung vom 15.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Bundeswehrreform muss nach Ansicht der Grünen noch einmal auf den Prüfstand, sollten sich deutsche Soldaten an einer UN-Friedensmission im Nahen Osten beteiligen.
"Wir
brauchen dringend ein großes Reinemachen bei der Beschaffung von
Rüstungsgütern", sagte der grüne Verteidigungsexperte Alexander Bonde
der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). Angesichts von zwei
neuen Einsätzen im Kongo und voraussichtlich im Nahen Osten habe die
Bundeswehr ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Bonde forderte deshalb
Etatumschichtungen zugunsten des Sanitätswesens, der Beschaffung von
kleinen gepanzerten Fahrzeugen und von Transporthubschraubern.
Der Armee fehlten inzwischen klare Prioritäten, "wie viele Ressourcen wir künftig in die Auslandseinsätze und in die klassische Landesverteidigung stecken wollen". Wer die Soldaten in aller Welt einsetze, könne nicht länger auf militärische Großsysteme zur klassischen Kriegsführung wie den Eurofighter setzen: "Die Bundeswehr benötigt keine Ausrüstung mehr für Einsätze, die vor 20 Jahren mal angedacht waren", so Bonde. Dringend erforderlich sei es daher, die Soldaten möglichst schnell in die Lage zu versetzen, sich "besser selbst zu schützen und für den Frieden stabilisierend zu wirken".
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung