Türmer lehnt Zugeständnisse an Union im Gegenzug für Schulden ab

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Juso-Chef Philipp Türmer lehnt nach dem Schnüren des neuen Schuldenprogramms Zugeständnisse der SPD an die Union bei anderen Themen ab. "Die CDU ist in der Fiskalpolitik nach jahrelanger Irrfahrt nur auf den Pfad der Realität zurückgekehrt", sagte Türmer dem "Handelsblatt". "Dafür einen Preis zu verlangen, das geht nicht."
Er sei von der "Schamlosigkeit, mit der die Union in relativ kurzer Zeit
eines ihrer zentralen Wahlkampfversprechen abräumt, überrascht", so
Türmer. Jedenfalls wehre er sich dagegen, "soziale Sicherheit gegen
äußere Sicherheit auszuspielen", sagte der Chef der SPD-Parteijugend
weiter.
Auch dürfe seine Partei nicht den Forderungen der Union
in der Migrationspolitik nachgeben. "Wir dürfen nicht wie die Rechten in
populistische Hysterie verfallen. Im Moment werden viele soziale
Probleme auf die Asylpolitik projiziert. Aber das ist falsch", sagte
Türmer.
Der Juso-Chef pochte zudem auf eine weitere Lockerung der
Schuldenbremse, die Union und SPD für die weiteren Wahlperiode in ihren
Sondierungen vereinbart haben. "500 Milliarden werden dauerhaft nicht
ausreichen, um die gewaltigen Investitionsbedarfe in diesem Land zu
decken", sagte Türmer mit Blick auf das Sondervermögen für
Infrastruktur, das Union und SPD schaffen wollen.
"Deswegen ist
die vereinbarte strukturelle Reform der Schuldenbremse entscheidend und
absolut richtig, neben Verteidigungsausgaben auch Zukunftsinvestitionen
von der Schuldenbremse auszunehmen", so Türmer. "Das jetzt anzugehen,
ist zentrale Aufgabe für die deutsche Politik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur