CDU hält sich Gespräche mit Linken in Thüringen offen
Archivmeldung vom 02.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie CDU hält sich in Thüringen Gespräche mit der Linkspartei offen, will aber zunächst nur mit SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht sprechen. Im ersten Schritt sei es wichtig, mit den Sozialdemokraten und auch mit dem BSW Gespräche zu führen, sagte der Thüringer Spitzenkandidat Mario Voigt am Montag nach den CDU-Gremiensitzungen im Konrad-Adenauer-Haus.
"Dann werden wir sehen, was dabei ja an
Schnittmengen oder an möglichen Informationen da ist und dann wird man
alles Weitere bewerten müssen." Er glaube, das sei erst mal der erste
Schritt, den es zu gehen gelte. Es sei ein "Gebot der politischen
Klugheit", jetzt das genau zu bewerten und auch zu schauen, was es
möglich.
Zurückhaltender äußerte sich CDU-Chef Friedrich Merz. Er
sagte mit Blick auf den Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken, dass
dieser Beschluss weiter gelte. "Und damit umzugehen, wird dann auch
Sache der beiden Landesverbände in Sachsen und in Thüringen sein", so
Merz. Er räumte allerdings auch ein, dass "die Dinge im Fluss" seien und
er dem nicht vorgreifen wolle, was in den nächsten Wochen passieren
werde.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer dämpfte
unterdessen die Erwartungen an eine zügige Regierungsbildung in seinem
Bundesland. Man werde in Gespräche eintreten "mit allen politischen
Kräften" - eine Zusammenarbeit mit der AfD sei nicht möglich. "Diese
Partei wird eine Oppositionsrolle einnehmen und das ist ja auch in der
Demokratie eine wichtige Angelegenheit." Sein Ziel sei es, am Ende eine
stabile Regierung bilden zu können. "Das wird nicht leicht, das geht
auch nicht schnell", so Kretschmer. "Es geht darum, in Ruhe und mit
großer Verantwortung darüber zu sprechen, welche Themen jetzt notwendig
sind."
Die CDU war am Sonntag in Sachsen mit 31,9 Prozent knapp
vor der AfD stärkste Kraft geworden. In Thüringen landete sie mit 23,6
Prozent nur auf dem zweiten Platz und liegt damit deutlich hinter der
AfD, die auf 32,8 Prozent kam. Da die anderen Parteien eine
Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen haben, spricht vieles für
CDU-geführte Regierungen. Ohne Beteiligung des BSW wäre das aber in
beiden Ländern nicht möglich, in Thüringen muss für Mehrheiten zudem
auch die Linke in irgendeiner Form einbezogen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur