DIW macht Politik für steigende Strompreise verantwortlich
Archivmeldung vom 28.01.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, macht die Politik für die steigenden Strompreise verantwortlich und fordert die Bundesregierung dazu auf, den Bürgern darüber "die Wahrheit" zu sagen.
In einem Gastkommentar in "Bild am Sonntag" schreibt sie: "Die Bundesregierung sollte aufhören, den erbitterten `Kampf um Strom` durch Lügen und Legenden anzuheizen. Ökostrom ist allemal billiger als die Milliardengräber der Kernkraft und dazu eine Investition in Deutschlands Wirtschaftskraft."
Kemfert weiter: "Der Strompreis steigt. Schuld daran ist nicht der Atomausstieg. Schuld ist das schlechte Management der Politik, zu wenig Wettbewerb, hohe Gewinne der Konzerne und falsche Abgaben." Kemfert verweist darauf, dass Atom-Strom früher vom Staat finanziert wurde, die Verbraucher aber heute den Öko-Strom direkt bezahlen müssten.
Zudem schlage der Staat noch Steuern drauf, um die Energiewende zu bezahlen. Kemfert: "Dieser Umbau ist nötig - weil seit Jahrzehnten keine vorausschauende Energiepolitik betrieben wurde. Die Privathaushalte zahlen jetzt für Managementfehler der Vergangenheit. Um das Versagen zu verschleiern, wird jetzt Ökoenergie zum Sündenbock gemacht. So lassen sich die resultierenden Kosten bequem auf die Verbraucher abwälzen."
Dabei sei eine "Strompreisbremse" möglich: "Dazu muss der Wettbewerb gestärkt, die Energiewende effizienter gemanagt und die Steuern gesenkt werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur