Bauhaus-Direktorin bleibt bei Absage an linksextremistische Band Feine Sahne Fischfilet
Archivmeldung vom 24.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Direktorin des Dessauer Bauhauses, Claudia Perren, bleibt bei ihrer Absage an die linksextremistische Punkband Feine Sahne Fischfilet. "Es war nie mein Anliegen, die Freiheit der Kunst einzuschränken", sagte Perren "Zeit-Online". Sie räumte ein, bei der Ausladung der linken Punkband falsch kommuniziert zu haben. Das Bauhaus sah sich starker Kritik ausgesetzt, nachdem es die Absage des Konzerts öffentlich damit begründet hatte, "politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere" fänden am Bauhaus Dessau keine Plattform.
Nun legte die Direktorin ihre tatsächlichen Beweggründe offen. Sie habe sich aus zwei Gründen gegen den Auftritt von Feine Sahne Fischfilet im Bauhaus entschieden: "Wir wollten Rechtsradikalen vor dem Bauhaus keine Plattform bieten. (...) Zweitens ist das Bauhausgebäude eine Unesco-Weltkulturerbestätte, die eines ganz besonderen Schutzes bedarf, auch rein physisch." Dazu sagte Perren: "Sie dürfen über unsere Bauhausbühne nicht mal
mit kratzigen Schuhen gehen, da darf kein Nagel in die Wand, ohne dass wir das mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen haben."
Ihr Entschluss, zu dem Perren immer noch steht, habe nichts mit der Art und Weise der Band zu tun. "Ich kannte die Musik, ehrlich gesagt, gar nicht." Es sei ihr nur um die Vermeidung einer Eskalation und einer möglichen Beschädigung des Bauhauses gegangen, nachdem Rechtsradikale in sozialen Medien gegen die Veranstaltung mobil gemacht hätten. Feine Sahne Fischfilet sollen nun am 6. November im Anhaltinischen Theater in Dessau auftreten. "Ich freue mich, dass sie einen anderen Ort gefunden haben", sagte Perren, die an der Suche nach einer alternativen Auftrittsmöglichkeit beteiligt war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur